Dethleffs zeigt elektrisch angetriebenen Wohnwagen
Für Furore auf dem Caravan Salon sorgte Dethleffs bereits im vergangenen Jahr mit dem rein elektrischen Reisemobil e.home. Jetzt legt das Unternehmen noch eine Schippe drauf: Die Allgäuer zeigen mit dem e.home coco einen Wohnwagen mit Elektroantrieb und 80-kWh-Akku. Der hilft beim Vortrieb und entlastet elektrische Zugfahrzeuge – oder das häusliche Stromnetz.
Damit reagiert das Unternehmen auf eine Problematik, weshalb bei Elektroautos häufig keine Anhängerkupplung oder keine mit ausreichender Anhängelast von Herstellern angeboten werden. „Die zu erwartende Verbreitung der Elektromobilität stellt eine Herausforderung für den klassischen Caravan dar, da auf absehbare Zeit die Batteriekapazität von Elektro-Pkws nicht dafür ausreichen wird, auch mit einem Anhänger praxisgerechte Reichweiten zu realisieren“, weiß Dethleffs-Geschäftsführer Alexander Leopold. Aus diesem Grund erfindet das Unternemen nach eigener Aussage die Grundidee des Caravans neu. Denn der Wohnwagen sorgt künftig mit für den Vortrieb.
Angetrieben wird der Wohnwagen von zwei Elektromotoren, die ihre Energie aus Lithium-Ionen-Batterien von Akasol mit einer Gesamtkapazität von nicht weniger als 80 kWh erhalten. Beim Bergabfahren werden die Batterien mittels Rekuperation wieder aufgeladen. Wie auch bei der Reisemobilstudie e.home sollen beim e.home coco alle Funktionen des Aufbaus mit Strom betrieben werden. Die Kombination der an Bord befindlichen Batterien mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach soll eine maximale Autarkie sicherstellen. Und damit noch nicht genug: Um eine effiziente Nutzung der kostenintensiven Batterien des e.home coco sicher stellen zu können, sei die Verwendung des Fahrzeugs als mobiler Stromspeicher vorgesehen.
Hinzu kommt eine intelligente Steuerungselektronik, wodurch aus dem passiven Anhänger ein aktives Gefährt wird. Besondere Bedeutung kommt dem Zugentlastungsmodul zu: Es soll die beiden E-Maschinen der Achse so genau steuern, dass sich die Anhängelast am Kupplungskopf des Zugfahrzeugs auf einen definierten Wert – von beispielsweise 100 Kilogramm – reduziert. Dies ermögliche laut Dethleffs, dass selbst mit kleinen Zugfahrzeugen schwere (Wohn-)Anhänger gezogen werden können, deren Gesamtmasse weit über der zulässigen Anhängelast des Pkws liegt. Zusätzlich werde beim e.home coco über eine gezielte, radindividuelle Leistungsverteilung die Fahrsicherheit erhöht. Dass Dethleffs als Basis für die Studie das Modell Coco ausgewählt hat, ist seiner Leichtigkeit geschuldet. So wird das hohe Gewicht der Batterien ausgeglichen. Zudem würden sein geringes Gewicht und die kompakten Maße zu einer besseren Fahrdynamik beitragen.
Als „perfekter Praxistest“ werde eine klassische Fahrt über die Alpen angesehen. Im ersten Halbjahr 2019 will Dethleffs mit einer Testfahrt an den Gardasee die Praxistauglichkeit unter Beweis stellen und das Potenzial des Systems aufzeigen.
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