IONITY ruft ab heute acht Euro pro Ladevorgang auf
Gratis-Laden ist bei IONITY passé: Ab heute verlangt das High-Power-Charging-Bündnis der Autobauer BMW, Daimler, Ford und Volkswagen mit seinen Töchtern Audi und Porsche an seinen Standorten eine Pauschale von acht Euro pro Ladevorgang.
Ob es sich bei dieser Flatrate um den langfristigen Preis handelt, geht aus der uns vorliegenden Mitteilung von IONITY nicht hervor. Die Rede ist dort von einer heute startenden Einführungsphase. Während dieser werde der Ladevorgang acht Euro bzw. entsprechend der jeweiligen Landeswährung acht Schweizer Franken oder acht Pfund kosten. Auf Anfrage von electrive.net präzisierte das Unternehmen jedoch, dass die Flatrate-Lösung voraussichtlich bis Ende des Jahres läuft. Wie die Preisgestaltung danach aussehen könnte, vermag IONITY noch nicht zu sagen – und weißt in dem Zusammenhang auf die Anforderungen des Eichrechts hin: Mit einer eichrechtskonformen kWh-Abrechnung von DC-Ladevorgängen rechnet das Unternehmen nicht vor Ende des zweiten Quartals 2019. Bis dahin müssen andere Möglichkeiten genutzt werden – so wie die nun gültige Pauschale.
Bezahlt wird diese übrigens per Smartphone: Jede Ladestation verfügt über einen QR-Code, der abgescannt automatisch zur Bezahlwebseite des Joint Ventures führt. Aber auch mit dem Plugsurfing-Ladeschlüssel oder der -App kann der Ladevorgang gestartet werden. Hier werden jedoch 8,80 Euro pro Ladevorgang fällig. Wer über NewMotion den Ladevorgang startet, zahlt hingegen 0,10 Euro pro Minute.
IONITY-Chef Michael Hajesch sieht sein Unternehmen derweil auf dem besten Wege, „das vielleicht größte Hindernis für die breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen, nämlich das Fehlen einer zuverlässigen, benutzerfreundlichen und leistungsstarken Ladeinfrastruktur außerhalb der Städte“ zu beheben. „Der transparente, europaweit einheitliche Fixpreis pro Ladevorgang macht das Reisen mit einem Elektrofahrzeug deutlich einfacher und bequemer. Das bedeutet weniger Stress in finanzieller Hinsicht und reduziert die Reichweitenangst durch die Bereitstellung von durchschnittlich sechs Ladepunkten alle 120 Kilometer“, so Hajesch.
Das Netzwerk soll bekanntlich mit 350 kW-Ladestationen Maßstäbe bei der Ladeleistung setzen und auf insgesamt 400 HPC-Standorte in ganz Europa anwachsen. Dazu hat IONITY in den vergangenen Monaten mehrere (internationale) Partner ins Boot geholt. So kooperiert das Joint Venture mit dem Erdölkonzern Cepsa (Compañía Española de Petróleos), um bis 2020 bis zu 100 seiner HPC-Ladepunkte an dessen Tankstellen in Spanien und Portugal zu installieren. Eine ähnliche Abmachung hatte das Unternehmen bereits Ende Mai mit dem italienischen Energiekonzern Enel getroffen. Dort ging es um bis zu 20 IONITY-Standorte (mit je 6 Ladepunkten), die bis Ende 2019 in Italien entstehen sollen. Innerhalb Deutschlands werden darüber hinaus 80 Standorte von Tank & Rast in absehbarer Zeit mit IONITY-Ladestationen ausgestattet.
Aktuell hat das Joint Venture acht Stationen mit insgesamt 20 Ladesäulen in Betrieb: drei in der Schweiz, je zwei in Frankreich und Deutschland sowie eine in Österreich. Die deutschen Stationen sind an der A61 gelegen – und zwar an den rheinland-pfälzischen Rasthöfen Brohltal Ost und Brohltal West. Eine weitere IONITY-Station in Dänemark befindet sich nach wie vor im Testmodus.
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