Silent Green: Erdgas-elektrisches Müllauto in Frankfurt

Die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) hat gemeinsam mit der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) den Prototyp eines erdgas-elektrisch angetriebenen Müllfahrzeugs entwickelt – und nun vorgestellt.

Ziel des Gemeinschaftsprojekts sei es, weitere Potenziale dieses kombinierten Antriebs auszuloten, heißt es in einer Mitteilung. Das Müllauto haben die Partner „Silent Green“ getauft. Schätzungen zufolge soll es nur ein Drittel der bisherigen Lautstärke verursachen, ein Drittel weniger Kraftstoff verbrauchen und ein Drittel weniger Emissionen ausstoßen. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts soll zutage fördern, ob der Silent Green diesen Erwartungen entspricht.

Die Arbeitsteilung zwischen Erdgas- und Elektroantrieb sieht wie folgt aus: Die langen Strecken vom Betriebshof zu den Sammelgebieten und zurück legt das Müllauto mit Erdgas zurück. Während des Stop-and-Go-Kurses im Sammelgebiet wechselt es in den Elektromodus. „Dies gilt auch für den Entsorgungsaufbau“, präzisiert das Team der Frankfurt UAS: „Ein erdgasbetriebener Generator erzeugt den für das Presswerk und die Lifter benötigten Strom. Beim Bremsen wird zudem Energie zurückgewonnen, in extra-starken Kondensatoren zwischengespeichert und beim Anfahren wieder abgerufen.“

FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler ist gespannt auf die Ergebnisse der Erprobung. Wenn sich das Modell in der Praxis bewähre, freue er sich, den Anstoß für eine Debatte in der Stadt gegeben zu haben. „Es wird dann darum gehen, wie viel uns die neue Technologie wert ist.“ Denn Fakt ist: Mit 500.000 Euro betragen die Anschaffungskosten mehr als das Doppelte eines herkömmlichen Diesel-Müllsammelfahrzeugs. Im Fall des ersten Silent Green beteiligt sich das Land Hessen im Rahmen seines Programms „Förderung der Elektromobilität“ mit 144.000 Euro. Das Pilotprojekt ist auf zweieinhalb Jahre angesetzt.
metropolnews.info, frankfurt-university.de