Audi bietet Premium-Ladeservice für 72.000 Ladepunkte
Noch bevor Audi die Weltpremiere seines ersten Elektro-Modells in den USA feiert, geben die Ingolstädter weitere Details zum E-SUV bekannt. So wird der neue Audi e-tron Charging Service Teil eines ganzheitlichen Ladeangebots und bietet Zugang zu mehr als 72.000 Ladepunkten in 16 europäischen Ländern.
Die Ladevorgänge sollen so mit nur einer Karte, der myAudi-App oder auch per Plug&Charge freigeschaltet werden können. In der Ladekarte werden nach eigener Aussage Ladepunkte von 220 Anbietern gebündelt.
Über seinen neuen Ladedienst eröffnet Audi allen e-tron-Kunden – und damit auch Besitzern von Plug-in-Modellen – nach eigener Aussage den Zugang zu etwa 80 Prozent aller öffentlichen Ladestationen in Europa. Zum Marktstart sind bereits mehr als 72.000 Ladepunkte in 16 EU-Ländern verfügbar, weitere acht Märkte in Osteuropa werden einige Monate nach Marktstart folgen. Die Abrechnung erfolgt zentral über nur einen Vertrag mit einheitlichen und transparenten Preismodellen. Wie „Computer Bild“ mit Audi erfahren hat, soll es für die Ladekarte bzw. den Service eine monatliche Grundgebühr zwischen voraussichtlich 5 und 20 Euro sowie mehrere Nutzungspakete geben – eines für die urbane Nutzung und eines für Vielfahrer. Genauere Details will Audi jedoch erst Ende November diesen Jahres bekannt geben.
„Gemeinsam mit unserem starken Partner Digital Charging Solutions bauen wir den Service weiter aus“, sagt Fermin Soneira, Leiter Produktmarketing von Audi. Auf Nachfrage erfuhr electrive.net, dass neben Digital Charging Solutions als Plattformbetreiber auch eine Anbindung zu den Roaming-Netzwerken von Hubject oder auch e-clearing.net (Smartlab) besteht. Aus dem VW-Konzern wissen wir bereits, dass Porsche bei seinem digitalen Lade-Service mit einer eigenen Lösung auf Hubject setzt. Gleiches Spiel auch bei Daimler mit dem Smart EQ. Unklar ist bislang, welche Netzwerke im EQC zur Verfügung stehen werden. Der britische Autobauer Jaguar setzt vorerst auf Plugsurfing, wo es bereits Preismodelle für den I-Pace gibt.
Zur Ladeleistung hatte sich Audi bereits ausgiebig geäußert: Während eine AC-Ladeleistung von 11 kW serienmäßig verbaut ist, kann optional auf 22 kW erhöht werden. Von einer zweiten Typ-2-Ladebuchse ganz zu schweigen. Die DC-Ladeleistung beziffern die Ingolstädter auf 150 kW. Alle Audi e-tron, die ab Mitte 2019 vom Band fahren, werden Plug&Charge ab Werk unterstützen. Auch im privaten Umfeld kann der Kunde die Funktion zur Freischaltung seines Ladesystems nutzen. Auch hier teilt Audi gegenüber electrive.net mit, dass die Funktion für alle Ladearten (AC und DC) unterstützt wird. Konsequenterweise schließt dies auch die HPC-Schnelllader von IONITY mit ein.
Das optionale Ladesystem „connect“ verdoppelt wie bereits genannt die Ladeleistung auf bis zu 22 kW. Das dafür erforderliche zweite Onboard-Ladegerät im Auto wird im Laufe des Jahres 2019 als Option verfügbar werden. Im Zusammenspiel mit einem kompatiblen Heimenergie-Managementsystem bietet es intelligente Funktionen, etwa das Laden zu kostengünstigen Zeiten oder mit eigenerzeugtem Solarstrom, sofern das Haus über eine Photovoltaik-Anlage verfügt. Zudem vermittelt Audi in ausgewählten Märkten Grünstromangebote für das Laden zu Hause in Zusammenarbeit mit lokalen Energieversorgern.
Eine längere Fahrt mit Ladestopps sei ebenso einfach wie das Laden selbst. Die Planung erfolgt entweder vorab in der myAudi-App oder direkt im Auto. In beiden Fällen bekomme der Kunde die passende Route mit den erforderlichen Ladepunkten angezeigt. Dabei berücksichtigt die Navigation neben dem Ladestand der Batterie auch die Verkehrslage und berechnet die Ankunftszeit inklusive der notwendigen Ladezeit. Sowohl DC-Ladestationen als auch die meisten AC-Säulen werden dabei berücksichtigt. Das soll das Fahr- und Ladeerlebnis ähnlich komfortabel machen, wie es derzeit wohl nur bei Tesla der Fall ist.
audi-mediacenter.com
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