Niedersachsen: Premiere für H2-Züge von Alstom

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Der Wasserstoff-Zug von Alstom ist ab sofort in Niedersachsen erstmals im regelmäßigen Fahrgastbetrieb unterwegs. Zwei Exemplare des Coradia iLint kommen auf einer etwa hundert Kilometer langen Strecke zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude zum Einsatz.

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Die zwei H2-Züge ersetzen Diesel-Exemplare, die die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (EVB) bis dato auf der Strecke eingesetzt hat. Laut dem französischen Hersteller Alstom handelt es sich bei dem Pilotprojekt um eine Weltpremiere. Seit Juli besteht zwar bereits eine Zulassung für den Personenverkehr auf öffentlichen Strecken, aber die offizielle Jungfernfahrt erfolgte diesen Sonntag. Am heutigen Montag beginnt der reguläre Betrieb.

Produziert werden die Züge in Salzgitter. 2021 sollen wie berichtet 14 weitere Exemplare an die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen übergeben werden. Die Entwicklung ist unter anderem von dem Gedanken getrieben, dass insbesondere Nebenstrecken, auf denen Oberleitungen unwirtschaftlich sind, von der neuen Technologie profitieren könnten.

Die Wagons führen Wasserstofftank und Brennstoffzelle auf dem Dach mit. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Alstom mit 140 km/h an. Mit einer Tankfüllung sollen die H2-Züge rund 1.000 Kilometer weit fahren können. Betankt werden sie aktuell mittels einer mobilen Wasserstoffzelle: Am Bahnhof Bremervörde wird der gasförmige Wasserstoff aus einem 12 Meter hohen Stahlcontainer neben den Gleisen in die Züge gepumpt. Bis 2021 soll darüber hinaus eine stationäre Tankstelle auf dem Gelände der EVB entstehen.

Update 25.05.2020: Der Probebetrieb von beiden Wasserstoffzügen im Weser-Elbe-Netz wurde nun planmäßig beendet – und das erfolgreich, wie es in einer Mitteilung von Alstom heißt. Demnach sei die „Zuverlässigkeit der Brennstoffzellentechnologie im täglichen Fahrgastbetrieb eindrucksvoll demonstriert“ worden, freut sich der Hersteller. Die beiden Vorserien-Züge sollen in 530 Tagen mehr als 180.000 Kilometer gefahren sein.

„Unsere Fahrgäste waren von Beginn an sehr neugierig auf die Züge mit der neuen Antriebstechnologie“, sagt Andreas Wagner, Geschäftsbereichsleiter SPNV und Prokurist der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb). „Neben der sehr geringen Geräuschbelastung kann der Wasserstoffzug insbesondere in Zeiten des Klimawandels mit seiner Emissionsfreiheit punkten. Für unsere Lokführer stellte der Betrieb der Coradia iLint eine ganz besondere Motivation dar.“

Ab 2022 werden 14 Serienzüge des Coradia iLint von Alstom die bisher im Weser-Elbe-Netz verwendeten Dieseltriebzüge ersetzen.
spiegel.de, alstom.com, alstom.com (Update)

1 Kommentar

zu „Niedersachsen: Premiere für H2-Züge von Alstom“
Klaus
18.09.2018 um 21:22
Eine ausgezeichnete Lösung, die Schuung machen sollte. Hier ist der Einsatz mit Wasserstoff besser zu kontrollieren. Vielleicht kommen auch andere Länder noch auf die Idee.

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