Ford präsentiert Transit Custom mit Plug-in-Hybridantrieb
US-Hersteller Ford hat auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover nun die Serienversion seines Transit Custom mit Plug-in-Hybridantrieb enthüllt, dessen Produktion „in größeren Stückzahlen“ in der zweiten Hälfte 2019 anlaufen soll.
Bereits Mitte 2017 hatte Ford Eckdaten zu dem geplanten Plug-in-Hybriden veröffentlicht. Doch auch wenn der Grundaufbau des Transit Custom PHEV mit einem 1,0-Liter-Benziner als Range Extender zum Laden des flüssigkeitsgekühlten Akkus kein Geheimnis mehr ist, hält Ford in Hannover noch ein paar interessante Details vor.
So verfügen die flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Batterien, die im Transit Custom PHEV zum Einsatz kommen, über eine Speicherkapazität von 14 kWh. Sie sind unterhalb des Laderaumbodens platziert, um das gewohnte Laderaumvolumen samt Nutzlast von einer Tonne zu gewährleisten. Geht der Stromvorrat zur Neige, lädt der kompakte Turbobenziner die Batterien wieder auf. Zur Nutzung der Batteriekapazität stehen drei Programme zur Wahl: „EV Auto“ ist die Standardeinstellung, in der automatisch Einsatz von Batterie und Range Extender geregelt werden. „EV Now“ heißt der Modus, in dem das Modell so lange rein elektrisch fährt, bis die Ladekapazität der Batterie aufgebraucht ist und mit „EV Later“ hält das Hybrid-System den Ladezustand der Batterie durch den Einsatz des Range Extenders auf möglichst konstantem Level.
Extern geladen werden kann das Modell über einen Anschluss im vorderen Stoßfänger. An einer konventionellen Haushalts-Steckdose dauert der Ladeprozess drei bis fünf Stunden.
Bereits zuvor bekannt war, dass die Räder des Fahrzeugs ausschließlich durch einen Elektromotor angetrieben werden – und nie durch den Verbrennungsmotor. Die elektrische Reichweite soll bei 50, die Gesamtreichweite bei mehr als 500 km liegen. „Der neue Transit Custom PHEV bricht mit allen Regeln, die für vielseitig nutzbare Transporter der Ein-Tonnen-Nutzlast-Klasse bislang galten – er ist ein flexibel einsetzbares Arbeitstier mit lokal null Emissionen“, äußert Ian Porter, Leitender Ingenieur des Transit Custom-Programms von Ford Europa. Seine Kernbotschaft: „Kunden, die sich für den Transit Custom PHEV entscheiden, müssen keine Kompromisse eingehen.“
Vor dem Marktstart stellt sich der Teilzeitstromer aktuell in London bei Handwerkern, Logistikern, Versorgungsbetrieben und der Polizei einem zwölfmonatigen Fahrversuch unter realen Rahmenbedingungen. Die mit Telematik-Systemen ausgerüsteten Fahrzeuge sammeln dabei Daten, die Ford zu letzten Optimierungen heranziehen will. Ein zweiter Praxistest, ebenfalls mit Transit Custom PHEV-Fahrzeugen, läuft demnächst im spanischen Valencia an.
Was Investitionen in elektrifizierte Fahrzeuge angeht, hat Ford jüngst erst mächtig aufgesattelt: Bis zum Jahr 2022 will der Autobauer 11 Mrd Dollar in die Entwicklung und Produktion stecken. Mit dieser Summe sollen 16 reine Elektro- und 24 Hybrid-Fahrzeuge auf den Markt gebracht werden.
media.ford.com
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