Chinas E-Auto-Startups setzen auf etablierte Zulieferer
Strategische Partnerschaft im Doppelpack: Der chinesischen Elektroauto-Hersteller WM Motor hat sich auf eine vertragliche Zusammenarbeit mit BorgWarner verständigt. Unterdessen vermeldet auch Byton, ebenfalls Elektroauto-Spezialist aus dem Reich der Mitte, eine Kooperation mit Bosch.
Zunächst zu WM Motor und BorgWarner: Die Rede ist bei diesen beiden von einer vorerst auf drei Jahre angelegten Kooperation. BorgWarner bringt in die Partnerschaft eine Reihe elektrischer Antriebstechnologien und Anwendungssysteme ein, einschließlich des elektrischen Antriebsmoduls eDM, das u.a. im ersten rein elektrischen SUV EX5 von WM Motor verbaut werden soll.
Die Zusammenarbeit soll sich laut Borg Warner auf die „Entwicklung von Mobilitätslösungen für die Smart City von morgen“ fokussieren. Für den in 18 Ländern präsenten Zulieferer ist die Partnerschaft ein wichtiger Schritt zur Erschließung des chinesischen Markts. „Gemeinsam werden wir die Entwicklung der chinesischen Elektrofahrzeugindustrie mit unseren effizienten und leistungsstarken elektrischen Hochleistungskomponenten vorantreiben“, heißt es in einer Mitteilung.
BorgWarner vermeldete bereits vor rund einer Woche, dass mit Great Wall ein weiterer Hersteller aus China sein Antriebsmodul eDM künftig im elektrischen Great Wall C30 sowie in E-Fahrzeugen der neuen Konzernmarke ORA verbauen werde. Die Komponente bietet BorgWarner entweder als Primär- oder Sekundärantriebsmöglichkeit für Elektro- und Hybridfahrzeuge an. „Wir erwarten in China ein stärkeres Wachstum bei Elektrofahrzeugen inmitten des globalen Elektrifizierungstrends der Automobilindustrie“, begründet Stefan Demmerle, Leiter von BorgWarner PowerDrive Systems die Orientierung gen Fernost. Vor diesem Hintergrund beliefert BorgWarner auch zwei namentlich noch nicht genannte chinesische Hersteller mit seinem koaxialen P2 Modul und der elektro-hydraulisch betätigten Steuereinheit.
Unterdessen hat auch Byton einen prominenten Partner gewonnen: Das nun in Düsseldorf unterzeichnete Kooperationsabkommen mit Bosch umfasst die Bereiche Antriebsstrang-, Bremssystem- und Fahrerassistenzsysteme. Details sind noch nicht bekannt. Carsten Breitfeld, CEO und Mitbegründer von Byton, spricht allgemein davon, dass es die Partnerschaft beiden Seiten ermöglichen werde, Ressourcen zu teilen, Vorteile zu nutzen und Geschäftsinnovation voranzutreiben. Die Rede ist ferner von einem „regelmäßigen technischen Austausch“, der geplanten Einrichtung von Plattformen und der Zusammenarbeit bei Markenwerbung, Produktmarketing, Technologieförderung, Qualitätstraining, Kundendienst und Personalschulung.
Byton bereitet aktuell die Serienfertigung seines ersten Stomers vor, der auf dem SUV-Konzept M-Byte basiert und im vierten Quartal 2019 auf den Markt kommen soll. Auf der CES Asia in Shanghai hat Byton im Sommer zudem sein zweites Auto vorgestellt – eine Elektro-Limousine names K-Byte. Wir von electrive.net waren vor Ort und haben ein paar Stunden vor der Show mit Byton-CEO Carsten Breitfeld gesprochen. Über die Studie, das Batterie- und Ladekonzept, seine Ambitionen – und seinen früheren Arbeitgeber BMW. Hier geht’s zum Interview.
borgwarner.com (BorgWarner), reuters.com (Bosch)
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