Diesel-Tausch: Das sind die Prämien für E-Modelle

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Auf die neuesten Entscheidungen zur Zukunft des Diesels haben Autohersteller aus dem In- und Ausland zügig mit der temporären Einführung von Umtauschprämien reagiert. Mehrere OEMs fördern in diesem Zuge den Umstieg auf elektrifizierte Modelle. Eine Übersicht.

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Die Regierungskoalition hat sich auf Fördermaßnahmen geeinigt, um die Luftqualität in Städten zu verbessern. Das „Konzept für saubere Luft und die Sicherung der individuellen Mobilität in unseren Städten“ soll Fahrverbote vermeiden und enthält die Zusage seitens deutscher Autohersteller, Besitzern von Euro-4- und Euro-5-Dieselautos ein Tauschprogramm „mit attraktiven Umstiegsprämien oder Rabatten“ anzubieten. Anders als bisher sollen solche Preisnachlässe nun auch bei Gebrauchtfahrzeugen gelten. Neben BMW, Daimler und Volkswagen haben mit Renault und Toyota bereits auch erste Importeure solche Umtauschprämien zugesagt.

Renault war mit seiner Ankündigung, ab sofort eine Diesel-Umtauschprämie für Privatkunden in ganz Deutschland zu gewähren, besonders schnell. Der Umstieg auf den elektrischen Renault Zoe wird ab sofort und bis zum 30. November mit 3.000 Euro gefördert, wenn der Käufer im Gegenzug seinen alten Diesel-Pkw mit der Abgasnorm Euro 1 bis 5 in Zahlung gibt. Die 3.000 Euro gelten zusätzlich zum Renault-Elektrobonus in Höhe von 5.000 Euro (inkl. staatlichem Umweltbonus) und drücken den Preis des Zoe somit alles in allem auf bis zu 13.900 Euro (zuzüglich monatlicher Batteriemiete ab 59 Euro). Erneut verlängert Renault seine Umtauschprämie. Nun gibt es bis zum 30. Juni 2019 für den Umstieg auf einen Zoe zusätzlich zum Elektrobonus in Höhe von 5.000 Euro (inkl. staatlichem Umweltbonus) erneut eine Diesel-Umtauschprämie von 3.000 Euro.

Der japanische Autobauer Toyota reagiert auf die neuesten Entwicklungen, indem er Privatkunden in Deutschland beim Kauf eines neuen Hybridfahrzeugs einen modellabhängigen Eintauschbonus von bis zu 5.000 Euro zuzüglich dem tatsächlich berechneten Wert des in Zahlung gegebenen Dieselmodells der Abgasnorm Euro 1 bis 6 in Aussicht stellt. Das Angebot gilt für den Kauf eines Yaris, Auris, Auris Touring Sports, CH-R oder RAV4 in der Hybridvariante. Ein Zeitlimit wird nicht genannt.

Unterdessen bietet BMW in den 14 von der Bundesregierung als besonders belastet definierten Städteregionen (München, Stuttgart, Köln, Reutlingen, Düren, Hamburg, Limburg, Düsseldorf, Kiel, Heilbronn, Backnang, Darmstadt, Bochum und Ludwigsburg) ab sofort eine sogenannte Umweltprämie+ in Höhe von 6.000 Euro an. Diese Prämie erhalten Halter, die ihren Diesel-BMW oder -Mini der Abgasnorm Euro 4 oder 5 gegen einen neuen BMW i3, einen Plug-in-Hybrid oder ein Euro-6-Neufahrzeug eintauschen. Für junge Gebrauchte gilt zu den gleichen Bedingungen eine Prämie von 4.500 Euro. Die Umweltprämie+ gelte rückwirkend seit dem 1. Oktober 2018 bis zum Ende des Jahres 2019 und bei elektrifizierten Fahrzeugen zusätzlich zum bestehenden Umweltbonus, heißt es aus der BMW-Zentrale. Im günstigsten Fall können Käufer eines BMW i3 somit durch Umweltprämie+ (6.000 Euro) und Umweltbonus (2.000 Euro staatliche Förderung + 2.000 Euro BMW-Förderung) den Preis um 10.000 Euro drücken.

Mercedes-Benz wiederum bietet Diesel-Besitzern (Euro 4 und Euro 5) in den 14 Schwerpunktregionen abhängig vom Fahrzeugtyp Prämien von bis zu 10.000 Euro an, wenn sie einen neuen Benziner, Diesel oder Hybrid der Abgasnorm Euro 6 d-TEMP oder Euro 6c kaufen. Entscheidet sich der Kunde für einen jungen Gebrauchten, beträgt die Prämie bis zu 5.000 Euro. In jedem Fall kommt noch der Betrag für die Inzahlungnahme des Altfahrzeugs hinzu.

Update 08.10.2018: Bis zu 5.400 Euro Wechselprämie gewährt Nissan Kunden, die ihren alten Diesel der Euro-Normen 1 bis 5 gegen einen Nissan-Neuwagen eintauschen. Die maximale Prämie von 5.400 Euro gibt es beim Kauf eines neuen Nissan Leaf: Zum staatlichen Anteil am Umweltbonus in Höhe von 2.000 Euro und dem Nissan Elektrobonus in Höhe von 2.380 Euro legt Nissan beim Leaf jetzt noch einmal 1.020 Euro obendrauf. Nissan verlängert seine Prämien zum Tausch alter Dieselfahrzeuge gegen Neuwagen bis zum 31. März 2019.

Update 11.10.2018: Auch Hyundai bietet nun Umtauschprämien für alte Dieselfahrzeuge an. Bis zu 10.000 Euro winken Privat- und Gewerbekunden in ganz Deutschland, wenn sie ihren Diesel der Abgasnormen Euro 1 bis Euro 5 in Zahlung geben und einen Hyundai-Neuwagen erwerben. Allerdings wird die Prämie nur für ein einziges elektrifiziertes Modell angeboten: Beim Kauf eines Ioniq Hybrid gewährt Hyundai 5.000 Euro Prämie. Bei den Plug-in-Hybriden und rein elektrisch angetriebenen Hyundai-Modellen bleibt es beim bestehenden Umweltbonus. Grund: Die Nachfrage nach diesen beiden Versionen ist ohnehin üppig, was inzwischen zu Lieferzeiten führt, die locker die 12 Monate überschreiten können. Hyundai verlängert seine Prämien zum Tausch alter Dieselfahrzeuge gegen Neuwagen bis zum 31. März 2019.

Update 18.10.2018: Mittlerweile hat auch Volkswagen die Details bekannt gegeben. Demnach gibt es eine Umwelt- und eine Wechselprämie. Die Umweltprämie wird deutschlandweit bei Verschrottung eines Euro 1- bis Euro 4-Dieselfahrzeugs eines beliebigen Herstellers und Umstieg auf einen Neu- oder Jahreswagen von VW gewährt. Grundsätzlich gilt die Umweltprämie bei Neuwagen für Dieselfahrzeuge, Fahrzeughalter aus den 14 besonders belasteten Städten und angrenzenden Landkreisen können sie für Neuwagen aller Antriebsarten in Anspruch nehmen. Bei Jahreswagen stehen generell alle Antriebsarten zur Auswahl. Fahrzeughalter eines beliebigen Herstellers mit Euro-4- und Euro-5-Dieselfahrzeugen in den 14 von der Bundesregierung klassifizierten besonders belasteten Städten sowie angrenzenden Landkreisen können die neue Wechselprämie nutzen. Diese wird bei Inzahlungnahme zusätzlich zum Restwert des Altfahrzeugs gezahlt und gilt sowohl für Neuwagen als auch für Jahreswagen aller Antriebsarten. Die Prämienhöhe beträgt aus Sicht der Elektromobilität für die Modelle e-up! 1.500 Euro Umweltprämie bzw. 500 Euro Wechselprämie und für den e-Golf 5.000 Euro Umweltprämie bzw. 4.000 Euro Wechselprämie. Der Umweltbonus in Höhe von 4.000 Euro kann zusätzlich zur Umwelt- bzw. Wechselprämie in Anspruch genommen werden.

Eine Umwelt- und Wechselprämie gibt es nun auch bei Audi. Kunden, die von ihrem bisherigen Dieselfahrzeug – egal welcher Marke – mit den Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4 umsteigen, erhalten einen Preisvorteil für ihr neues Auto. Dieser ist modellabhängig gestaffelt und liegt zwischen 3.000 und 10.000 Euro. Zudem bietet Audi eine neue Wechselprämie für Kunden in 14 deutschen Städten sowie angrenzenden Landkreisen. Sie wird bei Inzahlungnahme eines Autos nach der Norm Euro 4 oder Euro 5 ausgezahlt und beträgt bis zu 9.000 Euro. Die Plug-in-Hybride A3 e-tron und Q7 e-tron befinden sich nicht in der Liste. Diese sind ohnehin derzeit nicht bestellbar. Doch die Ingolstädter teilen mit, dass der Audi e-tron sich für die Umwelt- und Wechselprämie qualifiziert, sobald dieser auf dem Markt verfügbar ist.

Update 22.10.2018: Zusätzlich zu bereits bestehenden Verkaufsprogrammen gewährt Volvo interessierten Kunden eine Prämie in Höhe von fünf Prozent des Brutto­-Listenpreises des jeweiligen Neuwagens. Die Umweltprämie wird unabhängig davon, ob der Kunde sich für einen Neuwagen oder jungen Gebrauchtwagen aus dem aktuellen Volvo-Programm entscheidet, in voller Höhe gewährt. Bezugsberechtigt sind alle Privat­- und gewerblichen Einzelkunden, die zu dem im Konzept der Bundesregierung definierten Personenkreis in den als besonders stark belastet eingestuften Städten und umliegenden Landkreisen gehören. Der Kundenvorteil kann, abhängig vom jeweiligen Modell und den bereits bestehenden Verkaufsmaßnahmen sowie inklusive der Umweltprämie, bis zu 10.000 Euro betragen.

Update 21.11.2018: Renault verlängert seine ursprünglich bis zum 30. November gewährten Diesel-Umtauschprämien in Deutschland bis zum 28. Februar 2019. Prämien gibt es weiterhin auch für den Umstieg auf einen Renault Zoe, für den zusätzlich zum Elektrobonus in Höhe von 5.000 Euro (inkl. staatlichem Umweltbonus) eine Diesel-Umtauschprämie von 3.000 Euro gewährt wird. Unter Berücksichtigung beider Prämien ist der Zoe damit ab 13.900 Euro (zzgl. monatlicher Batteriemiete ab 59 Euro) erhältlich. Erneut verlängern die Franzosen ihre Umtauschprämie. Nun gibt es bis zum 30. April 2019 für den Umstieg auf einen Zoe zusätzlich zum Elektrobonus in Höhe von 5.000 Euro (inkl. staatlichem Umweltbonus) erneut eine Diesel-Umtauschprämie von 3.000 Euro.

Update 16.01.2019Hyundai verlängert seine Prämien zum Tausch alter Dieselfahrzeuge gegen Neuwagen bis zum 31. März 2019. Wer seinen Diesel der Abgasnormen Euro 1 bis Euro 5 in Zahlung gibt, erhält beim Kauf eines neuen Hyundai modellabhängig eine Aktionsprämie in Höhe von bis zu 5.000 Euro. Die vollen 5.000 Euro gibt es u.a. beim Kauf eines Ioniq Hybrid, der allerdings weiterhin das einzige elektrifizierte Modell bleibt, für den Hyundai eine solche Umtauschprämie anbietet. Auch Nissan verlängert seine Wechselprämien bis zum 31. März 2019. Wer sein altes Dieselfahrzeug der Euro-Norm 1 bis 5 gegen einen neuen Nissan Leaf eintauscht, erhält zum staatlichen Anteil am Umweltbonus in Höhe von 2.000 Euro von Nissan im Rahmen der Aktion einen erhöhten Elektrobonus von 3.400 Euro.

Update 24.01.2019: Die Marke VW weitet ihre oben genannte Wechselprämie zum Umtausch älterer Dieselfahrzeuge bis zum 30. April 2019 auf ganz Deutschland aus. Die Umweltprämie wird weiterhin deutschlandweit bei Verschrottung eines Euro 1- bis Euro 4-Dieselfahrzeugs und Umstieg auf einen Neu- oder Jahreswagen von VW gewährt. Die Höhe der von VW gewährten Prämien beträgt beim e-Golf weiterhin 4.000 Euro (Wechselprämie) bzw. 5.000 Euro (Umweltprämie). Der e-Up ist wie berichtet derzeit nicht bestellbar.

Update 29.04.2019: Erneut verlängert Renault seine Umtauschprämie. Nun gibt es bis zum 30. Juni 2019 für den Umstieg auf einen Zoe zusätzlich zum Elektrobonus in Höhe von 5.000 Euro (inkl. staatlichem Umweltbonus) erneut eine Diesel-Umtauschprämie von 3.000 Euro.
toyota-media.de, bmwgroup.com, daimler.com, volkswagen-newsroom.comaudi-mediacenter.com, volvocars.com (PDF), hyundai.news (Update Hyundai), nissannews.com (Update Nissan), volkswagenag.com (Update VW)

7 Kommentare

zu „Diesel-Tausch: Das sind die Prämien für E-Modelle“
Daniel
04.10.2018 um 08:23
Das ist doch alles super. Wenn ich nicht in einer Region mit Förderung wohne, bekomme ich die nicht. Freuen wir uns alle auf die Prozesse wegen Gleichbehandlung. Die Autohäuser freut das bestimmt auch richtig. Der eine bekommt Zuschüsse vom Hersteller, der andere nicht. Na egal. Wir haben dieses Jahr unseren Benziner gegen einen Diesel eingetauscht. So günstig sind wir noch nie Auto gefahren! Ein BMW zum Listenpreis von 55.530 EUR für monatlich 290,- EUR Leasingrate ohne Anzahlung. Dem Abmahnverein Deutschen Umwelthilfe sein Dank, sparen wir jetzt richtig Geld. DANKE!
eMobilitätsberater
04.10.2018 um 13:29
Solche "günstigen Angebote" kann es natürlich geben. Ich denke mal das ist ein 6d Diesel. Ein paar Jahre darfst du damit ja auch in die Städte die schon Fahrverbot haben oder in Kürze bekommen werden. Fahrverbot für Berlin wird am Dienstag 09.10.018 verhandelt. Ein starker Beitrag zur Luftverbesserung ist das allerdings nicht. Aber natürlich legal, nicht jeder muss/ kann elektrisch fahren. Aber richtig gut finde das Renault Angebot für die Zoe. Die anderen Hersteller/ Importeure werden Ihre Kaufprämien, oder besser gesagt die üblichen Rabatte, auch bundesweit zahlen, aber EV ?. Bleibt nur die Frage, wie viele Zoe kann Renault wann liefern.
notting
04.10.2018 um 20:21
Die letzte Diesel-Prämie von Renault fand ich interessanter, weil auch mein alter Benziner drunter fiel. Dort gab's aber z. B. für den Zoe nur die normale 5kEUR-Renault-Prämie inkl. staatl. Anteil.Leider tauchen hier in der Liste E-Autos mit >=60kWh-Akkus garnicht auf. Wohl zu neu. Aber erst ab dieser Kapazität werden E-Autos für mich halbwegs brauchbar...notting
Christian
05.10.2018 um 09:49
Das Wichtigste ist mir zu schwammig formuliert und bleibt damit unbeantwortet: Welche Landkreise um die betroffenen Städte werden gefördert? Beispiel Stuttgart: Nur der Landkreis Stuttgart und schon 15 km weiter in Sindelfingen (Landkreis Böblingen) gibt es keine Förderung mehr? Was ist "angrenzend" wenn man im Satz Städte und Landkreise erwähnt. Städte grenzen nicht an Landkreise, Städte liegen innerhalb eines Landkreises. Damit wäre der Landkreis Böblingen auch in der "Förderzone".
Henning Irgens
15.10.2018 um 22:26
Außer bei Toyota steht der wesentliche Punkt nicht drin: Die Inzahlungnahme des Altfahrzeugs erfolgt normalerweise zum Tax-Wert, die “Umtauschprämie” sollte darüber hinaus eine Reduzierung des Neuwagen-Preises sein, und unabhängig vom Umweltbonus bei E-Fahrzeugen! Also z.B. Schwacke-Wert des Euro-5 Diesels 20.000€, Listenpreis des neuen E-Autos z.B. 40.000€, Abzüglich Händleranteil E-Bonus 2380€, abzüglich “Diesel-Umtauschprämie” von z.B. 5000€, macht 32.620€ minus Inzahlungnahme 20.000€ bleiben 12.620€ für den Umstieg auf ein E-Fahrzeug. Davon gehen dann noch 2000€ BAFA ab: 10.620 € im Beispiel. Wenn das so gemeint ist, sollte man es auch so darstellen.
Andreas
18.10.2018 um 13:55
Update für Hyundai: leider wird die Prämie auf kein Elektroauto (Ioniq oder Kona) gewährt.
Stefan
22.11.2018 um 12:23
Uff, damit werden die gebrauchten E-Autos natürlich stark entwertet. Aber da jetzt einige Deutsche Hersteller doch bereit sind in den nächsten Monaten wirklich Serien-Stückzahlen zu fertigen, wird jetzt natürlich um die Marktanteile gerungen. Renault soll die ZOE Produktion verdoppelt haben und kann binnen 6-8 Wochen liefern, andere erst jenseits der 12 Monate. Mal sehen, wie lange die Bundesförderung läuft.

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