Madrid: Durchgangsverkehr wird aus Zentrum verbannt
In der spanischen Hauptstadt tritt am 23. November der Plan „Madrid Central“ in Kraft, mit dem der Durchgangsverkehr in der Innenstadt radikal ausgebremst werden soll. Dann dürfen nur noch Anwohner, deren Besucher sowie Fahrzeuge mit Sondergenehmigung ins Zentrum fahren.
Ein absolutes Fahrverbot gilt in der Zone für Fahrzeuge ohne Umweltplakette. Das sind Benziner, die vor 2000, und Diesel, die vor 2006 zugelassen wurden. Ausgenommen vom Fahrverbot sind alle elektrisch oder mit Gas betriebenen Pkw sowie Hybridfahrzeuge, mit mehr als 40 Kilometer elektrischer Reichweite.
Grundsätzlich dürfen in einem Monat nur noch Anwohner auf der Straße parken, alle anderen müssen mit ihren Autos ins Parkhaus. Zulieferer bekommen bis 2025 Zeit, ihre Flotten zu modernisieren. Auch Taxis bekommen eine Übergangsfrist gewährt, wobei sie ebenfalls bis 2025 den Vorschriften entsprechen müssen.
Wer sich nicht an die neuen Regeln hält, wird mit einem Bußgeld von 90 Euro belegt. Die Überwachung des Verkehrs soll mithilfe von Kameras gelingen. Anfänglich will die Stadtverwaltung bei Verstößen allerdings Informationsbriefe verschicken, ehe Anfang kommendes Jahr dann die ersten „echten“ Strafzettel folgen dürften.
Wegen der hohen Luftverschmutzung war Madrid mehrfach von der EU abgemahnt worden. Die linksalternative Stadtverwaltung macht mit „Madrid Central“ nun Nägel mit Köpfen. Zu dem Maßnahmenpaket gehören u.a. auch die Einrichtung von 30er Zonen und die Verbreiterung von Gehwegen.
derstandard.at
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