Tesla nach Rekordumsatz im 3. Quartal in Gewinnzone
Tesla hat die Wall Street mit seinem Geschäftsbericht für das 3. Quartal nicht nur überrascht, sondern beeindruckt. Tesla meldet zum zweiten Mal in seiner Firmengeschichte einen Gewinn (über 300 Mio. Dollar) und erzielt einen Rekordumsatz von 6,8 Mrd. Dollar. Möglich macht’s das margenstarke Model 3.
Tesla hat soeben (nach Börsenschluss) seinen Quartalsbericht veröffentlicht – eine Woche früher als üblich. Die Firma unter der Leitung von Elon Musk bezeichnet die zurückliegenden drei Monate als historisch. Kein Wunder: Der Umsatz kletterte tatsächlich in ungeahnte Höhen – auf 6,8 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Zwischen April und Juni erwirtschaftete das Unternehmen mit einem Umsatz von 4 Milliarden Dollar noch deutlich weniger. Auch das war allerdings schon ein Rekord. Die rasant steigende Zahl der Auslieferungen des Model 3 sorgen nun für genau jenen Schub, den CEO Elon Musk stets herbeigesehnt hat. Pro Aktie gerechnet, meldet Tesla nun einen Gewinn von 1,75 Dollar. Das sind in Summe 312 Mio Dollar, also umgerechnet 274 Mio Euro. Die meisten Analysten waren von einem weiteren Quartalsverlust ausgegangen – und werden nun eines Besseren belehrt. Elon Musk hat sein Gewinnversprechen endlich eingelöst. Der Aktienkurs von Tesla schnellte denn auch nachbörslich in die Höhe. Weitere Steigerungen im Laufe der nächsten Stunden und Tage sind zu erwarten.
Möglich wurde das überraschend gute Ergebnis im dritten Quartal durch die rasant steigende Zahl der Auslieferungen des Model 3. So gibt Tesla an, dass die Auslieferungszeit des Fahrzeugs gegenüber dem Vorquartal um 30% gesunken ist. Die Elektroautos finden also schneller ihren Weg zu den Kunden – und deren Geld den Weg auf die Konten von Tesla. Wie von Experten prognostiziert macht Tesla mit dem Model 3 ein stattliches Geschäft. Der Hersteller selbst spricht in seinem Q3-Bericht von über 20 Prozent Bruttomarge. Das Unternehmen hatte bereits Anfang Oktober für das dritte Quartal insgesamt rund 83.500 ausgelieferte Tesla-Fahrzeuge gemeldet. Darunter waren 56.065 Model 3. Der Rest (27.710) ging auf das Konto der größeren Modelle S und X.
Im aktuellen Quartalsbericht teilt Tesla übrigens mit, dass von den ursprünglichen 455.000 Reservierungen (bis Ende August 2017) für das Model 3 bis heute weniger als 20 Prozent storniert wurden. Daraus schließt der Hersteller, den Großteil der Reservierungen weiterhin in verbindliche Bestellungen verwandeln zu können, da auch immer neue Versionen des Fahrzeugs in Produktion gebracht werden. Erst kürzlich kam eine Variante mit Heckantrieb und „Mid Range Battery“ zum Basispreis von 45.000 Dollar und mit einer Reichweite von 260 Meilen hinzu. Man arbeite weiter hart daran, die kostengünstigste Version zum Einstiegspreis von 35.000 Dollar zu realisieren, heißt es nun. In Palo Alto geht man aufgrund der guten Entwicklung ferner davon aus, dass das Model 3 nicht nur im Bereich der mittelgroßen Premium-Limousinen punkten kann, sondern auch im Segment darunter. Ein Verweis darauf, dass der Markt für solche Fahrzeuge in Europa noch größer ist als in den USA fehlt auch nicht – und darf getrost als Kampfansage an die europäischen – und allen voran deutschen Hersteller – verstanden werden. Große Hoffnungen macht sich Tesla freilich auch für den chinesischen Markt, wo die Fertigung des Model 3 im Jahr 2019 starten soll.
Der Energie-Bereich von Tesla mit dem Geschäftsbereich der stationären Batterien wuchs ebenfalls leicht und trug im dritten Quartal knapp 400 Mio Dollar zum Umsatz bei. Das Automotive-Geschäft machte mit 6,1 Milliarden freilich den Löwenanteil aus. Der Rest geht auf das Konto der ZEV-Credits.
Zuletzt noch ein Blick auf das Supercharger-Ladenetz der Kalifornier: Im dritten Quartal kamen 44 Standorte mit 1.352 Ladepunkten hinzu. Somit betreibt Tesla nun weltweit über 11.000.Supercharger und mehr als 20.000 Destination Charger.
faz.net, tesla.com (Quartalsbericht als PDF)
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