Telekom startet Aufbau von Ladenetz für Elektroautos
Der Startschuss ist gefallen: Wie electrive.net exklusiv erfuhr, nimmt die Deutsche Telekom die ersten öffentlichen Ladestationen in Betrieb. Damit beginnt der vor einem Jahr angekündigte Aufbau eines bundesweiten Netzes mit bis zu 12.000 öffentlichen Ladestationen für Elektroautos.
In Darmstadt nahm das Unternehmen bereits die ersten drei normalen Ladestationen in Betrieb, wie electrive.net aus Unternehmenskreisen erfahren hat. Am Firmensitz in Bonn feiert die Telekom dieser Tage gleich eine doppelte Premiere: Dort geht neben einer umgerüsteten Ladestation (Stichwort: Verteilerkasten) auch noch die erste von ca. 500 geplanten Schnellladestationen mit bis zu 150 kW ans Netz.
Damit der Ladenetz-Ausbau zügig vonstatten gehen kann, rüstet die Telekom hierfür Teile ihrer vorhandenen Telekommunikations-Infrastruktur zu Ladestationen auf. Dreh- und Angelpunkt für die Aufrüstung sind die für Festnetz- und Internetverbindungen nötigen Kabelverzweiger. Die „grauen Kästen“ am Straßenrand erhalten dazu eine eigene Stromversorgung und eine digitale Messstelle. Diese Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur erspare zusätzliche Aufbauten im Stadtbild, so die Telekom. Die Ladesäulen selbst können bis zu zehn Meter vom Verteilerkasten entfernt sein.
Jede normale Ladestation verfügt dann am Ende über einen oder zwei Typ-2-Ladepunkte, an denen mit bis zu 11 kW geladen werden kann. Doch dabei soll es nicht bleiben: „Wir werden unser bundesweites Ladenetz um weitere Schnell- Ladepunkte ergänzen und bauen bereits heute eine zukunftssichere Infrastruktur“, sagt Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer der DFMG Deutsche Funkturm GmbH und der neuen Comfort Charge GmbH, die den Betrieb der Ladeinfrastruktur organisieren wird. Parallel zu den Standard-Ladestationen sollen in den nächsten drei Jahren rund 500 Schnelllader aufgebaut werden. Eine Ladeleistung von bis zu 150 kW pro Standort soll dann zur Verfügung stehen.
Umgesetzt wird das Vorhaben von Comfort Charge. Mit etwa einem Dutzend Mitarbeitern akquiriert die Telekom-Tochter geeignete Flächen für öffentlich zugängliche Ladestationen, mietet diese an, baut, betreibt und vermarktet dort Ladeinfrastruktur an E-Mobility Provider (EMP). Für einen AC-Ladevorgang wird ein Preis von 7,89 Euro aufgerufen. Bei einem DC-Ladevorgang sind es sogar 14,49 Euro. Dabei ist es egal wie lange geladen wird. Für Flottenkunden wird darüber hinaus angeboten, eine dedizierte Infrastruktur aufzubauen und zu betreiben. Dabei kann die Hardware für die Ladeinfrastruktur entweder dem Kunden oder Comfort Charge gehören.
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