Sion erhält Antrieb von Continental / Akku wird teurer
Continental wird die elektrische Antriebseinheit für das Solar-Elektroauto Sion von Sono Motors bauen und dabei den Motor, die Leistungselektronik und das Getriebe in einem kompakten System liefern. Derweil wird die Batterie wesentlich teurer als gedacht.
Insgesamt rund 260.000 Einheiten des Elektroautos will das Startup ab Ende 2019 bei einem europäischen Auftragsfertiger produzieren lassen. Welches Unternehmen das sein wird, ist weiter unklar. Dafür macht Sono Motors nun einen Zuliefervertrag mit Continental für dessen Antrieb publik. Das System erbringt nach Aussage der Münchner bessere Leistungswerte als die bisher vorgestellten Prototypen. So wird der E-Motor des Serienfahrzeugs über ein höheres Drehmoment von 290 Nm und eine verbesserte Spitzenleistung von 120 kW verfügen. Außerdem ist mit der Entscheidung für die Antriebseinheit von Continental nun klar, dass der Sion einen Frontantrieb bekommt. „Wir können es kaum erwarten, dieses Fahrgefühl nächstes Jahr in unserem Sion zu erleben“, äußert CEO und Co-Gründer Jona Christians. Der Stand der Reservierungen sei auf rund 8.800 gestiegen.
Neuigkeiten gibt es auch zur Batterie, die von ElringKlinger stammt und laut Sono Motors eine Kapazität von 35 kWh bieten und eine WLTP-Reichweite von 255 km ermöglichen wird. Allerdings kündigt der Hersteller an, dass der Energiespeicher wohl deutlich teurer ausfällt als ursprünglich angekündigt: Da 2016 Batteriepreise von unter 100 Euro pro kWh für das Jahr 2020 prognostiziert worden waren, hatte Sono Motors den Preis für den Akku des Sion seinerzeit auf rund 4.000 Euro geschätzt. Die steigende Nachfrage auf dem E-Auto-Markt habe dazu geführt, dass der Zellpreis nicht im erwarteten Umfang gefallen ist, schreibt das Startup in einem Newsletter. Deshalb müssten die Erwartungen nun auf 9.500 Euro angepasst werden. Zum Einsatz kommen werden 51Ah-PHEV-II-Zellen, die sich laut den Münchnern „durch die mit Abstand beste Energiedichte“ auszeichne, die bislang im Markt sei, außerdem falle der Kobaltgehalt deutlich geringer als üblich.
Dennoch: Bedenkt man, dass der Debütstromer selbst rund 16.000 Euro kostet und mit Batterie ursprünglich eigentlich nicht über die 20.000 Euro-Marke steigen sollte, wird das Ausmaß dieser Entwicklung deutlich: Der Sion könnte bei einem Gesamtpreis von 25.500 Euro landen – und damit auf dem Niveau des VW ID., wie „Edison“ treffend bilanziert. Immerhin soll es neben dem Batteriekauf auch weiterhin die Möglichkeit geben, die Batterie zu mieten und zwar für 90 bis 140 Euro.
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