Kathodenmaterial: BASF will auch Nickel-Anteil senken

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Der deutsche Chemiekonzern BASF legt Hand an die Zusammensetzung der Batteriechemie und versucht dabei, nach dem Kobalt- künftig auch den Nickel-Gehalt zu verringern. Ziel des Chemieriesen ist es, Kosten zu senken und den wachsenden Markt für Kathodenmaterial zu erschließen.

Derzeit fährt die BASF ebenso wie andere Akteure – etwa der belgische Konzern Umicore – noch die Taktik, den Nickelgehalt zu steigern, um eine höhere Energiespeicherung zu erreichen und das relativ teure Kobalt zu reduzieren, das größtenteils aus Minen im Kongo stammt. Laut Reuters macht Nickel derzeit etwa 60 Prozent der Kathodenmaterialien aus und Unternehmen wie Umicore und BASF treiben der Nachrichtenagentur zufolge den Anteil bei der Produkteinführung nächstes Jahr auf bis zu 80 Prozent hoch.

Mittelfristig will BASF aber sowohl die Abhängigkeit von Kobalt als auch von Nickel reduzieren. So treiben die Ludwigshafener ihre Entwicklung voran, wonach bei einem Kobalt-Gehalt von unter fünf Prozent der Nickelgehalt um mehr als die Hälfte gesenkt und gleichzeitig der Anteil des relativ günstigen und reichlich vorhandenen Mangan erhöht werden soll. So legt ein von Reuters zitiertes internes Unternehmenspapier nahe, dass für etwa 2021 Kathodenmaterial vorgesehen ist, das nur zu 20 Prozent aus Nickel und zu 70 Prozent aus Mangan besteht, was die Kosten von aktuell weit über 50 auf etwas mehr als 40 Dollar pro kWh senken würde.

Das Kathodenmaterialgeschäft ist noch eine relativ kleine Einheit unter dem BASF-Dach, gehört aber zu den wichtigen Innovationsprojekten des Konzerns. Von 2012 bis 2015 tätigte die Firma eine Reihe von Übernahmen und Investitionen, um sich Zutritt zum Kathodenmarkt zu verschaffen. Hauptkonkurrenten sind mehrere große asiatische Hersteller sowie die europäischen Unternehmen Johnson Matthey und Umicore.

Erst vor rund einem Monat kürte BASF das finnische Harjavalta zu seinem ersten Standort zur Herstellung von Batteriematerialien für den europäischen Automobilmarkt. Die Anlage wird in Nachbarschaft zur Raffinerie des russischen Bergbaukonzerns Norilsk Nickel (Nornickel) entstehen. Beide sind schon länger Partner und haben nun angekündigt, ihre Kooperation weiter vertiefen zu wollen. Die Investition von BASF in das finnische Werk ist Teil eines mehrstufigen Investitionsplans über 400 Millionen Euro, den das Unternehmen vergangenes Jahr angekündigt hatte. Der Produktionsstart ist für Ende 2020 geplant und wird die Ausstattung von etwa 300.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr mit Batteriematerialien erlauben.

BASF sieht den Bau der Produktionsstätte als Beitrag zum Ziel der Europäischen Kommission, eine europäische Wertschöpfungskette für die Batterieproduktion aufzubauen. In diesem Zuge prüfe man derzeit zudem weitere Standorte in Europa für den Bau neuer Produktionsanlagen, heißt es aus der BASF-Zentrale.
reuters.com

 

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