BMW, BASF & Samsung: Projekt zu Kobaltabbau im Kongo

BMW, BASF, Samsung SDI und Samsung Electronics haben ein gemeinsames Pilotprojekt für nachhaltigen Kobaltabbau in der Demokratischen Republik Kongo vor. Als Koordinator tritt im Auftrag des Quartetts die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Erscheinung.

Die „Wirtschaftswoche“ zitiert einen Sprecher der Initiative mit den Worten: „Wenn wir jemals dort Kobalt kaufen wollen, ist das nur möglich, wenn die Bedingungen anders sind als heute.“ Deshalb haben die vier Unternehmen die GIZ damit beauftragt, anhand einer Pilotmine über einen Zeitraum von drei Jahren zu erproben, wie sich Arbeits- und Lebensbedingungen im kongolesischen Kleinstbergbau verbessern lassen.

Die größte Herausforderung sei es, die Einhaltung von Menschenrechten, Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsstandards beim nicht-industriellen Abbau von Kobalt sicherzustellen, schreibt BMW in einer Mitteilung. Der Abbau im Kongo werde zu 80 bis 85 Prozent von ausländischen Konzernen beherrscht, die das Metall industriell fördern. „Rund um diese Anlagen graben jedoch Familien oder kleine Kooperationen unter oft lebensgefährlichen Bedingungen in kleineren Minen. Dabei werden auch Kinder eingesetzt“, heißt es weiter.

Das Pilotprojekt basiert auf einer Machbarkeitsstudie von GIZ und BMW. Wenn es sich als erfolgreich entpuppt, könnte es nach Angaben der Partner auf weitere Minen übertragen werden. BMW betont, dass die Initiatoren des Projekts nicht Betreiber der Testmine sein werden.

Kobalt spielt bei der Herstellung von Batterien für E-Fahrzeuge bekanntlich eine Schlüsselrolle. Der Rohstoff ist ein seltenes Element: die Häufigkeit in der Erdkruste liegt nur bei 0,004 Prozent. Zwei Drittel des weltweiten Vorkommens finden sich Schätzungen zufolge auf kongolesischem Territorium. Der Abbau finden dort vielfach unter prekären Verhältnissen statt. Stichworte in diesem Zusammenhang sind Menschenrechtsverletzungen und Kinderarbeit.

Bisher beziehen Autobauer wie BMW Kobalt meist aus Nordafrika, Südamerika und Australien. Mit dem weltweiten Ausbau der Elektromobilität wird sich die Nachfrage aber in geraumer Zeit vervielfachen.

Bereits vor gut einem Jahr gaben die Münchner bekannt, die Transparenz ihrer Batteriezellen-Lieferkette weiter erhöhen und zudem Optionen für Modellprojekte speziell im Kongo prüfen zu wollen – allen voran in puncto Kobaltabbau. Seit geraumer Zeit schon engagiert sich BMW in der Responsible Cobalt Initiative (RCI) gemeinsam mit anderen Unternehmen und Organisationen, der Regierung der Demokratischen Republik Kongo und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Ziel ist die Erhöhung der Transparenz und Governance sowie die Umsetzung von kollektiven Maßnahmen bei der Bewältigung von Sozial- und Umweltrisiken in der Kobaltlieferkette.
wiwo.de, automobilwoche.de, press.bmwgroup.com

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