Artega produziert Microlino in Deutschland

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Der deutsche Sportwagen-Hersteller Artega hat alle Rechte für die Produktion des Schweizer E-Stadtflitzers Microlino vom italienischen Hersteller Tazzari übernommen, der sich künftig auf Projekte außerhalb des Stadtauto-Segments fokussieren will.

Somit wird der von der Schweizer Micro Mobility Systems AG erschaffene elektrische Kabinenroller im Isetta-Look in der NRW-Stadt Delbrück gefertigt. Auch die Rechte am E-Kleinwagen Tazzari Zero hat Artega übernommen. Erstmals machte das Unternehmen 2007 mit seinem Artega GT auf sich aufmerksam. Neuestes eigenes Projekt der Delbrücker ist ein E-Sportwagen namens Superelletra, dessen erste Prototypen 2019 hergestellt werden sollen.

Doch zurück zur neuen Kooperation zwischen Micro Mobility Systems und Artega: In den kommenden Wochen wird die Produktion des Microlino vom italienischen Imola in eine 3.000 Quadratmeter große Halle in Delbrück verlegt. Insgesamt wird Artega rund drei Millionen Euro in Produktionsgebäude und -linien investieren und rund 50 neue Arbeitsplätze in Delbrück schaffen. Die zunächst vorgesehene Produktionskapazität beträgt 8.000 Autos pro Jahr, der Fertigungsstart ist für Januar 2019 vorgesehen. Mit ersten Auslieferungen könnten Schweizer Kunden im Frühling rechnen, heißt es. In Deutschland sei es voraussichtlich Mitte 2019 so weit. Was den Basispreis angeht, ist von 12.000 Euro die Rede.

„Aufgrund des großen Portfolios und dem Know-how in der Großserienfertigung sind Artega und die damit verbundenen Unternehmen ein perfektes Ökosystem, um das Microlino-Projekt auf die nächste Stufe zu heben“, sagt Wim Ouboter, Besitzer und Gründer der Micro Mobility Systems AG. Bei den „damit verbundenen Unternehmen“ handelt es sich um den Automobilzulieferer Paragon, der von Artega-Besitzer Klaus Frers gegründet wurde und bei dem er Mehrheitsaktionär ist. Außerdem ist Paragon wiederum die Muttergesellschaft von Batteriehersteller Voltabox.

Im Januar feierte der Vorserien-Microlino bekanntlich in Zürich seine Premiere. Im Laufe der Zeit haben die Ouboters, die den Microlino quasi im Familienverbund kreiert haben, nach eigenen Angaben mehr als 10.000 Reservationen für den 2,40 Meter kurzen Elektro-Zweisitzer erhalten. Dutzende kämen jeden Tag neu dazu, vermelden sie. Der 510 Kilogramm (inklusive Batterie) leichte Retro-Flitzer verfügt wie berichtet über eine 15 kW starke E-Maschine. In nur fünf Sekunden beschleunigt er von 0 auf 50 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 90 km/h.

Im Juli erhielt der Microlino dann die Straßenzulassung. Die offiziellen Reichweitentests ergaben nach dem neuen Zyklus folgende Resultate: Mit der kleinen Batterie (8 kWh) kommt das Modell auf 126 Kilometer, mit der großen (14,4 kWh) auf 202 Kilometer. Unterdessen hat auch die Produktion für die ersten 25 Vorserien-Microlinos begonnen.
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