Marktstart des Audi e-tron verzögert sich bis 2019
Das Jahr 2018 ist fast vorbei, doch der Audi e-tron lässt weiter auf sich warten. Recherchen von electrive.net haben nun ergeben, dass es Probleme mit der Typgenehmigung gibt und Audi den Start der Auslieferungen verschieben muss. Die Kunden sind entsprechend ungeduldig.
Angedeutet hatte sich ein verspäteter Serienanlauf des ersten Großserien-Elektroautos aus Ingolstadt bereits Mitte Oktober. Damals berichtete die „Bild am Sonntag“, dass sich die Auslieferungen des e-tron um vier Wochen oder gar mehrere Monate verzögern könnten. Nun hat ein Audi-Sprecher auf Nachfrage von electrive.net bestätigt, dass es in den verbleibenden zwei Wochen des laufenden Jahres nichts mehr wird mit dem Marktstart: „Mit ersten Auslieferungen des Audi e-tron ist Anfang 2019 zu rechnen.“ Was genau das bedeutet, blieb unklar.
Klar ist dagegen, dass es beim e-tron ein massives Software-Problem gibt, weswegen das Elektroauto die Typgenehmigung vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nach Erkenntnissen von electrive.net bisher nicht erhalten hat. Schon im Oktober war von einer „zulassungsrelevanten Softwareänderung“ die Rede. Das KBA wollte sich auf Anfrage nicht zu der Angelegenheit äußern. Man solle sich „an den Antragsteller selbst“ wenden. Das haben wir getan.
Die Antworten fielen jedoch unbefriedigend aus: „Für das harmonische Zusammenspiel und ein makelloses Kundenerlebnis hat Audi kurzfristig eine Teilsoftware angepasst, was eine erneute Homologation durch die Behörden zur Folge hat.“ Weiterhin äußerte Audi, dass es „sich explizit nicht um ein grundlegendes Problem bei der Zulassung“ handelt. Aktuell sei eine Pilotflotte für die Breitenerprobung im Straßeneinsatz und man befinde sich „aktuell und planmäßig in diesem Homologationsprozess“. Sobald dieser abgeschlossen sei, werde man den Start des Vorverkaufs bekanntgeben. Davon unbeeinflusst läuft in München dieser Tage übrigens die Händlerschulung, weshalb auch diverse Exemplare des e-tron auf den Straßen unterwegs sind.
Für die Kunden, die sich für das Elektroauto mit seiner 95 kWh großen Batterie begeistern ließen, ist die Situation indes unbefriedigend. Immerhin sollen für das E-SUV mehr als 15.000 Bestellungen vorliegen. Dafür haben die Interessenten jeweils 2.000 Euro angezahlt. Der ursprüngliche Zeitplan von Audi sah vor, dass die Reservierung verfällt, wenn man bis zum 31. Januar 2019 keinen Kaufvertrag abgeschlossen hat. Ob es dabei bleibt, ließ der Audi-Sprecher offen, versprach aber „in Abhängigkeit vom weiteren zeitlichen Verlauf eine kundenfreundliche Lösung finden“ zu wollen. Dazu werde man die Vorbesteller in den kommenden Wochen kontaktieren. Das scheint auch dringend geboten: Den Mangel an Informationen vom Hersteller beklagten gegenüber electrive.net zuletzt mehrere e-tron-Reservierer.
Update vom 17.12.2018: Audi legt Wert auf die Feststellung, dass die Gesamtbetriebserlaubnis des e-tron parallel zum Erscheinen unseres Beitrags eingegangen ist. Größere Stückzahlen werden tatsächlich erst 2019 ausgeliefert.
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