Hyon entwickelt Fähre und Frachterschiff mit BZ-Antrieb
Die Firma Hyon, ein 2017 gegründetes Joint Venture von Nel, Hexagon Composites und PowerCell Sweden, hat zusammen mit Partnern Zuschüsse im Rahmen des norwegischen PILOT-E-Programms für die Entwicklung und Realisierung von zwei maritimen Wasserstoff-Projekten erhalten.
Dabei handelt es sich um eine Hochgeschwindigkeitsfähre und einen Kurzstreckenfrachter. Ziel beider Projekte ist es, einen emissionsfreien Antrieb über Brennstoffzellen mit kostengünstigem Wasserstoff zu realisieren, der aus der Elektrolyse mit erneuerbarer Energie gewonnen wird. Die H2-Fähre soll eine Geschwindigkeit zwischen 25 und 45 Knoten erreichen und dabei keinerlei Schadstoffe ausstoßen. Die Antriebsenergie wird durch Brennstoffzellen erzeugt, wobei das Schiff nach Herstellerangaben einen um rund 45 Prozent niedrigeren Energieverbrauch aufweisen soll als aktuelle Schiffe. Denkbar seien Ausführungen in unterschiedlichen Größen mit Kapazitäten zwischen 100 bis 300 Passagieren, heißt es weiter.
Der Kurzstreckenfrachter ist – wie der Name schon nahelegt – dazu gedacht, den Containerverkehr auf dem Kurzstreckenmarkt von der Straße auf das Wasser zu bekommen. Auch dieses Konzept basiert auf einem Brennstoffzellen-Antrieb und räumt der Energieeffizienz höchste Priorität ein.
Was den Zeitplan für die Entwicklung beider Projekte angeht, hängt viel vom PILOT-E-Programm ab. Die endgültigen Vereinbarungen über einen Zuschuss werden nämlich Anfang 2019 erwartet, woraufhin die Vorhaben dann unmittelbar gestartet werden könnten.
Der maritimen Industrie, die Hyon zum Schwerpunkt auserkoren hat, steht ein großer Umbruch in puncto Antriebstechnologien bevor: Denn mit Blick auf die von der gewerblichen Schifffahrt verursachten Umweltbelastung hat die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO unlängst das Ziel ausgegeben, die Emissionen bis 2050 um 50 Prozent zu reduzieren. Apropos: Eine von Hyon entwickelte Lösung auf Basis von BZ-Stacks hat im Juni 2018 als erstes BZ-basiertes Energieerzeugungssystem überhaupt im Marinebereich eine Zulassung bekommen.
greencarcongress.com, hyon.no (PDF)
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