VW steuert als Reaktion auf CO2-Beschluss stärker um
In einer ersten Reaktion auf die von der EU nun angestrebte Reduzierung des CO2-Flottenausstoßes von neuen Pkw bis 2030 um 37,5 Prozent kündigt Volkswagen-Chef Herbert Diess an, den Konzern aufgrund der verschärften Klimaziele stärker Richtung Elektromobilität umzubauen als bisher vorgesehen.
Um die neuen CO2-Vorgaben zu schaffen, müsse der Anteil von Elektroautos auf über 40 Prozent steigen. Möglicherweise müssten weitere Verbrenner-Angebote entfallen, damit verbunden die Werksstrukturen deutlicher umgebaut und zusätzliche Batteriezellfabriken gebaut werden. Das sagte Diess heute in Wolfsburg.
Die bisherige Konzernstrategie, die Investitionen in Höhe von 30 Mrd Euro in die Elektromobilität bis 2023 vorsieht, fußt noch auf der Annahme, dass der Flottengrenzwert für den CO2-Ausstoß bis 2030 um 30 Prozent sinkt. Folglich muss die Planung laut Diess überarbeitet werden. Dies sei für den Herbst 2019 vorgesehen.
Die Beschleunigung der Elektrifizierung scheint also machbar, doch Diess warnt auch: „Völlig ungeklärt sind in diesem Zusammenhang auch die Erzeugung umweltfreundlichen Stroms sowie die notwendige Ladeinfrastruktur.“ Diese Scheinargumente hat der VW-Konzernchef schon häufiger bemüht. Doch letztlich läuft die Entwicklung beider Themen parallel zum Hochlauf der Elektromobilität: Die Zahl der Ladestationen wächst deutlich und auch der Strom wird jedes Jahr grüner.
Die Einigung der Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments kam gestern Abend nach monatelangen Verhandlungen überraschend zustande. Sie sieht vor, dass der CO2-Ausstoß von neuen Pkw bis 2030 um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken soll. Für leichte Nutzfahrzeuge einigte man sich auf eine CO2-Reduktion um 31 Prozent bis 2030.
automobilwoche.de
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