CO2-Deal: VW braucht 600.000 E-Autos extra pro Jahr
Angesichts des EU-Beschlusses, den CO2-Ausstoß von neuen Pkw bis 2030 um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 abzusenken, geht Volkswagen davon aus, bis 2030 jährlich etwa 600.000 Elektroautos mehr verkaufen zu müssen, als ursprünglich kalkuliert wurde.
Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Konzernkreise. Bislang hatte der Volkswagen-Konzern damit gerechnet, dass er zur Einhaltung der EU-Regeln im Jahr 2030 in Europa etwa 1,2 Millionen rein elektrische Fahrzeuge verkaufen müsste.
Volkswagen-Chef Herbert Diess hatte in einer ersten Reaktion auf die EU-Entscheidung bereits angekündigt, den Konzern aufgrund der verschärften Klimaziele stärker Richtung Elektromobilität umzubauen als bisher vorgesehen. Das „Handelsblatt“ berichtet nun weiter, dass Volkswagen wahrscheinlich mindestens sieben zusätzliche E-Modelle auf Basis des neuen Elektro-Baukastens MEB bräuchte – und natürlich die Kapazitäten, um diese zu produzieren. Mindestens ein weiteres Werk für E-Fahrzeuge müsse demnach hinzukommen.
Diess selbst hat bereits die oben genannte Dimension von hunderttausenden weiteren E-Autos angedeutet, indem er davon sprach, dass der Anteil von Elektroautos in der Konzernbilanz auf über 40 Prozent steigen muss, um die neuen CO2-Vorgaben zu schaffen. Möglicherweise werden im Gegenzug weitere Verbrenner-Angebote entfallen, hieß es in einer ersten Reaktion des Konzernchefs.
Aktuell liegt VWs Flottendurchschnittswert etwa bei 120 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer. Bekanntlich sind bis 2021 zunächst 95 Gramm zu schaffen, ehe an dieser Schwelle dann die 37,5-prozentige Senkung angesetzt wird, was unweigerlich zu Werten unter der 60-Gramm-Marke führen müsste. Letzte Unschärfen gibt es dabei aufgrund möglicher Lücken zwischen NEFZ und WLTP.
handelsblatt.com
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