EU-Staaten plädieren für 30% CO2-Senkung bei Lkw & Co.
Die EU-Staaten haben sich wenige Tage nach dem Beschluss für Pkw nun erstmals auch auf CO2-Reduktionsziele für Lkw und Busse verständigt. Die Einigung sieht gegenüber 2019 eine Reduktion von 30 Prozent bis zum Jahr 2030 vor, mit einem Zwischenziel von 15 Prozent für 2025.
Besonders attraktiv wird die Produktion von Elektro-Lkw: So können sich die Hersteller jedes E-Fahrzeug bis 2024 mit dem Faktor 2 anrechnen lassen. Verfehlen Hersteller allerdings die Emissionsziele, sollen Strafzahlungen in einem zweistufigen System verhängt werden: 4.000 Euro pro Gramm CO2 zwischen 2025 und 2029 und 6.800 Euro pro Gramm ab 2030.
Interessantes Detail: Bundesumweltministerin Svenja Schulze enthielt sich bei der Abstimmung – und zwar auf Druck des Kanzleramts, wie sie anschließend betonte. „Ich hätte dem letzten Kompromissvorschlag der österreichischen Ratspräsidentschaft gern zugestimmt, aber ich konnte mich mit dem Bundeskanzleramt nicht darüber verständigen“, erklärte Schulze der Deutschen Presse-Agentur. „Sich in einer so wichtigen umweltpolitischen Frage zu isolieren, ist mehr als peinlich.“
Im Vorfeld hatte sich bereits die EU-Kommission ebenfalls für 30 Prozent ausgesprochen. Das EU-Parlament favorisiert dagegen strengere Reduktionsziele, konkret plädieren die Abgeordneten für 35 Prozent weniger CO2 bis zum Jahr 2030. Es muss im Trilog also noch eine endgültige Einigung gefunden werden. Kommt ein finaler Beschluss zustande, wären es überhaupt die ersten CO2-Grenzwerte für Lastkraftwagen, die in der EU gelten würden. Länder wie die USA, China, Japan und Kanada haben bereits länger Grenzen gesetzt, um die von Lkw verursachte CO2-Belastung einzudämmen.
diepresse.com, de.reuters.com, automobilwoche.de, transportenvironment.org, automobilwoche.de (Schulze)
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