2018 hat Tesla 240.000 Stromer produziert / Q4 mit Gewinn
Tesla hat soeben die Zahlen zum vierten Quartal 2018 veröffentlicht – und damit auch die Gesamtwerte für das abgelaufene Jahr. Die wichtigste Nachricht für die Börse: Der Elektroauto-Hersteller konnte in dem Zeitraum erneut einen Gewinn erwirtschaften – und im Gesamtjahr fast 140.000 Model 3 verkaufen.
Der Umsatz von Tesla kletterte im vierten Quartal 2018 um 4 Prozent auf 7,2 Mrd Dollar. In den drei Monaten zuvor waren es noch 6,8 Mrd Dollar. Für das Gesamtjahr gibt der Konzern aus Kalifornien einen Umsatz von knapp 21,5 Milliarden Dollar an – fast doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Allein 18,5 Mrd Dollar steuerte das Automotive-Geschäft bei, was in der Größenordnung vor allem am Model 3 liegt. Der Energiezweig mit stationären Tesla-Batteriespeichern und Solaranlagen von SolarCity brachte es auf rund 1,5 Mrd Dollar, weitere 1,4 kamen aus dem Service-Geschäft und anderen Bereichen wie etwa dem Verkauf sogenannter „Zero-Emission Vehicle Credits“ hinzu.
Der Gewinn fiel mit 139,5 Millionen Dollar (umgerechnet 121,5 Mio Euro) zwar um mehr als die Hälfte niedriger aus als im Vorquartal (über 300 Mio Dollar), doch die Message von CEO Elon Musk ist klar: Seht her, wir bleiben im Plus! Was angesichts weiterhin hoher Investitionen in das weltweite Wachstum nicht selbstverständlich ist. „Das letzte Jahr war das entscheidende Jahr in der Geschichte von Tesla“, heißt es denn auch im Quartalsbericht. Dennoch bleibt unter dem Strich für 2018 ein Fehlbetrag von fast einer Milliarde Dollar in den Büchern.
Die wichtigste Produktgröße betrifft das Volumenfahrzeug Model 3: Mit rund 140.000 verkauften Einheiten war es 2018 „das meistverkaufte Premiumfahrzeug (einschließlich SUVs) in den USA“, frohlockt Tesla abschließend. Allein im vierten Quartal wurden 63.359 Model 3 an Kunden in Nordamerika ausgeliefert – 13 Prozent mehr als im Vorquartal. Die Produktionsrate des Fahrzeugs habe das Unternehmen im vierten Quartal weiter verbessern können, heißt es. Viel konkreter wird Tesla jedoch nicht, sondern gibt an: Jeder Teil des Produktionsprozesses habe über einen Zeitraum von 24 Stunden die Fähigkeit bewiesen, mit einer hochgerechneten Rate von 7.000 Fahrzeugen pro Woche zu produzieren. Die Kosten pro Fahrzeug sollen dabei weiter fallen. Angeblich konnte Tesla die Arbeitsstunden pro Fahrzeug im Vergleich zum dritten Quartal noch einmal um rund 20 Prozent senken und die Bruttomarge des Model 3 stabil bei über 20 Prozent halten. Bis zum Jahresende 2019 will Elon Musk mit seiner Truppe weltweit bereits 10.000 Model 3 pro Woche herstellen, davon 7.000 im bestehenden Werk in den USA für die Märkte in Amerika und Europa sowie weitere 3.000 in Shanghai für den chinesischen Markt.
Knapp 100.000 Model S und Model X / weltweit 12.000 Supercharger
Von den größeren (und älteren) Modellen S und X konnte Tesla im vierten Quartal 27.607 Einheiten an Kunden weltweit ausliefern. Für das Gesamtjahr gibt Tesla knappt 100.000 Auslieferungen dieser Art an – genauer gesagt 99.475 Model S und Model X, was den eigenen Erwartungen entsprochen habe. Unter dem Strich steht also knapp eine Viertel Million Elektroautos, die Tesla 2018 produzieren und losschlagen konnte.
Für den Finanzmarkt entscheidend dürfte noch die Angabe sein, wonach Tesla „über ausreichend liquide Mittel“ verfügt, um die im März fällige Wandelanleihe „bequem in bar“ begleichen zu können. Die Aktie geriet nachbörslich dennoch ins Minus, wird sich vermutlich aber schnell stabilisieren.
Für das Jahr 2019 planen die Kalifornier den überwiegenden Teil an Investitionen von rund 2,5 Milliarden Dollar für den Ausbau der Kapazitäten und die Entwicklung neuer Fahrzeuge. Tesla wird im Quartalsbericht dazu auch gleich konkreter: Der Betrag soll laut dem Unternehmen ausreichend sein für den Ausbau der Service- und Einzelhandelsnetze, die Gigafactory in Shanghai, den Tesla Semi weiterzuentwickeln und auch für das Model Y. Noch in diesem Jahr will Tesla mit den Vorbereitungen für die Ende 2020 startende Serienproduktion des Model Y beginnen. Nach eigener Aussage soll dieses „höchstwahrscheinlich in der Gigafactory 1“ vom Band rollen. Das Model Y werde auf der Plattform des Model 3 aufbauen und rund 75 Prozent der Komponenten nutzen.
Zuletzt noch ein Blick auf das Supercharger-Ladenetz der Kalifornier: Im vierten Quartal kamen 69 Standorte mit 1.412 Ladepunkten hinzu. Somit betreibt Tesla nun weltweit 12.000 Supercharger und mehr als 21.000 Destination Charger. In Kürze soll die „V3-Technologie“ im Supercharger-Netz Einzug halten und „deutlich kürzere Ladezeiten“ ermöglichen, verspricht Tesla. Im Quartalsbericht heißt es dazu: „Wir gehen davon aus, dass V3 nicht nur eine bessere Kundenerfahrung für die Fahrzeugbesitzer bietet, sondern auch die Betriebs- und Investitionskosten von Tesla erheblich senkt.“
tesla.com (Quartalsbericht als PDF)
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