Volocopter & Fraport entwickeln Infrastruktur für E-Flugtaxis
Der Flughafen Frankfurt will zusammen mit Volocopter Konzepte für die Bodeninfrastruktur und den Betrieb von E-Flugtaxis an Flughäfen entwickeln. Im Fokus stehen vor allem die reibungslose Fluggastabfertigung und die effiziente Anbindung an bestehende Verkehrsinfrastruktur.
Beides wird beispielhaft an einem sogenannten Volo-Port untersucht. Diese könnten nach Angaben von Volocopter in Zukunft Knotenpunkte in Städten miteinander verbinden – auch eine Verbindung vom und zum Flughafen Frankfurt solle geprüft werden.
Um sich das besser vorstellen zu können, sei auf einen Bericht vom April 2018 verwiesen, der sich Volocopters geplantem Konzept für die Infrastruktur seiner urbanen Elektro-Lufttaxis widmet. Darin spricht das Unternehmen von Volo-Hubs und Volo-Ports. Erstere ähneln Gondelstationen, an denen alle 30 Sekunden Volocopter landen und starten können. Nach der Landung wird der Volocopter ins Innere des Volo-Hubs befördert und Passagiere steigen geschützt von Wind und Wetter aus. Roboter wechseln die Akkus automatisch, sodass der Volocopter bald darauf wieder starten kann. Volo-Ports kommen dagegen ohne Lade- und Parkinfrastruktur aus. „Sie bieten direkten Zugang zu beispielsweise einem Unternehmen, einem Einkaufszentrum, Hotel oder Bahnhof“, so das Unternehmen zum damaligen Zeitpunkt. Jeder Heliport könne mit kleinen Modifikationen auch als Volo-Port dienen.
Fraport will in die Kooperation vor allem seine Expertise im Flugbetrieb mit besonderem Fokus auf Bodeninfrastruktur, Bodenabfertigung sowie Terminal- und Passagierservices einbringen. Außerdem kann der Flughafenbetreiber selbst auf Erfahrungen im unbemannten Fliegen zurückgreifen, die er im Rahmen des Programms „FraDrones“ erworben hat. „Wir wollen als erster Flughafen Europas das Potential des elektrischen Flugtaxis gemeinsam mit dem Pionier Volocopter erschließen – zum Vorteil unserer Fluggäste und der Region Frankfurt/Rhein-Main“, äußert Anke Giesen, Vorstand Operations der Fraport AG.
Volocopter wiederum hält bereits seit 2016 eine vorläufige Verkehrszulassung für sein E-Flugtaxi von den deutschen Behörden und steht in engem Austausch mit der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA), von der das Unternehmen eine kommerzielle Zulassung anstrebt. Der Hersteller fliegt regelmäßig in Deutschland und ist in der Vergangenheit auch mehrmals öffentlich geflogen. Im September 2017 absolvierte das Startup u.a. einen unbemannten Testflug über Dubai und für die zweite Jahreshälfte 2019 ist eine Testserie innerstädtischer Flüge in Singapur geplant.
Als großen Schritt nach vorn würdigt Volocopter-CEO Florian Reuter nun aber erstmal die Kooperation mit Fraport: „Die optimale Anbindung des Stadtzentrums an den Flughafen ist eine riesige Herausforderung für fast alle Großstädte dieser Welt. Gemeinsam mit Fraport nun die erstmalige Umsetzung eines Flugtaxidienstes an einem der wichtigsten Flughäfen Europas anzugehen ist großartig.“
automobilwoche.de, gruenderszene.de, fraport.de
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