GM und Amazon erwägen Beteiligung an Startup Rivian

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General Motors und Amazon wollen mit Minderheitsbeteiligungen bei Rivian einsteigen, wodurch die Bewertung des Elektroauto-Startups auf eine bis zwei Mrd Dollar steigen würde. Entsprechende Deals könnten im Fall eines Verhandlungserfolgs noch diesen Monat offiziell verkündigt werden.

Das berichtet Reuters unter Berufung auf Insider. Amazon und Rivian lehnten der Nachrichtenagentur zufolge eine Stellungnahme ab. General Motors äußerte per E-Mail lediglich: „Wir bewundern Rivians Beitrag zu einer Zukunft ohne Emissionen und einer vollelektrischen Zukunft.“

Rivian hat vor allem mit der Nachricht aufhorchen lassen, als erster Hersteller einen elektrisch angetriebenen Pickup auf den US-Markt bringen zu wollen. Konkret soll der auf der LA Auto Show Ende November vorgestellte R1T im Herbst 2020 in den Handel kommen. Der Fünfsitzer ist mit vier E-Motoren ausgestattet, wobei die Gesamtleistung auf verschiedene Level zwischen 300 und 562 kW konfiguriert werden kann. Dazu passend plant das in Plymouth im US-Bundesstaat Michigan ansässige Startup drei Akku-Varianten mit Kapazitäten von 105, 135 und 180 kWh, die Reichweiten von mehr als 230, 300 bzw. 400 Meilen (370 bis 644 km) ermöglichen sollen.

Laut Reuters hat Firmengründer RJ Scaringe bereits vor einer Weile geäußert, dass er mit externen Unternehmen zusammenarbeiten wolle, um autonome Fahrtechnologien zu entwickeln, anstatt dies allein zu versuchen. Insofern sind die Verhandlungen mit Amazon nur konsequent. Denn der Online-Riese hat sich erst dieser Tage mit einem „signifikanten Betrag“ an der zweiten Finanzierungsrunde des Startups Aurora beteiligt, bei der insgesamt 530 Milo Dollar (467 Mio Euro) eingesammelt wurden. Damit wendet sich auch Amazon als einer der letzten Tech-Konzerne demonstrativ dem autonomen Fahren zu.

Und GM? Der Autobauer dachte erst kürzlich laut über eine Elektrifizierung von Geländewagen und Pickup-Trucks seiner Marke GMC nach. Bisher war stets die Rede davon, Limousinen, Crossover, SUVs und Minivans auf der neuen Plattform BEV3 zu bauen, die ab 2021 geplant ist. Wie es aussieht, könnten Pickups hinzukommen. General Motors wagte sich mit der Nachricht aber erst aus der Deckung, nachdem die US-Konkurrenz bereits vorgelegt hatte: Tesla lässt schon seit gut einem Jahr Gerüchte um einen Pickup köcheln. Auch mehrere Startups haben inzwischen ihre Entwicklungspläne für E-Pickups bzw. bereits Prototypen vorgestellt – darunter neben Rivian auch Workhorse, Atlis Motor Vehicles und Bollinger. Mitte Januar verkündete mit Ford dann auch ein etablierter OEM, einen rein elektrischen Ableger seines F-150 auf den Markt bringen zu wollen. Auf einen Zeitpunkt legte sich der Autobauer dabei allerdings nicht fest.

Übrigens: Zu den bestehenden Geldgebern von Rivian gehören der saudische Autovertrieb AJL, Sumitomo und Standard Chartered Bank. ALJ hat zugestimmt, fast 500 Millionen Dollar an Finanzierung zur Verfügung zu stellen, Sumitomo investierte einen nicht veröffentlichten Betrag und Standard Chartered stellt eine Fremdfinanzierung in Höhe von 200 Mio Dollar zur Verfügung.
reuters.com

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