Tesla Model 3 erreicht China / Übergaben auch in Deutschland

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Die ersten Tesla Model 3 für den chinesischen Markt sind am Hafen von Tianjin eingetroffen. Zwei weitere Schiffe mit der begehrten Fracht sind angeblich bereits nach China unterwegs. Tesla hat Grund zur Eile, denn die Senkung des Einfuhrzolls ist nur für das 1. Quartal sicher.

Eigentlich wollten die Kalifornier erst im März mit den Auslieferungen in China beginnen. Doch u.a. Bloomberg berichtet nun, dass Tesla aktuell „so viele Model 3-Fahrzeuge wie möglich auf Schiffe lädt, die die Volksrepublik noch vor dem 1. März erreichen sollen“. Zu dieser Zeit endet eine vorübergehende Abmachung, die zur Entspannung im Handelskonflikt zwischen China und den USA sorgen soll. Der chinesische Einfuhrzoll auf US-Fahrzeuge ist so lange von 40 auf 15 Prozent reduziert. Wie es danach weitergeht, ist derzeit noch offen.

Tesla-CEO Elon Musk befürchtet offenbar, dass die beiden Länder die Zollmauern wieder hochziehen könnten, was speziell Tesla hart treffen würde, denn im Gegensatz zu großen Autobauern, die durch Joint Ventures vor Ort produzieren können, setzt das Unternehmen in China ausschließlich importierte Fahrzeuge ab – ein großer Kostennachteil gegenüber der lokal produzierenden Konkurrenz. Zumal obendrauf noch hohe Transport- und Lohnkosten und eben keine von China gewährte Steuergutschrift kommen. Fakt ist: Das Model 3 ist in China recht teuer. Da macht ein Einfuhrzoll von 15 statt 40 Prozent viel aus.

Aktuell ist das Model 3 in China ab 433.000 Yuan (knapp 57.000 Euro) zu haben. Einige der meistverkauften Elektroautos auf dem Markt kosten weniger als ein Sechstel dieses Preises, vergegenwärtigt Bloomberg. Der EC-Series von BJEV oder der eQ von Chery Automobile seien etwa nach Subventionen für gerade einmal 65.800 Yuan (rund 8.500 Euro) im Handel.

Zwei Wochen braucht die Flotte per Schiff von San Francisco nach China. Das Schiff Glovis Symphony habe Anfang dieser Woche im Hafen von Tianjin angedockt und sei am Mittwoch in Shanghai erwartet worden, schreibt die Nachrichtenagentur in ihrem Bericht. Zwei weitere Schiffsgesellschaften, Morning Cindy und Emerald Ace, seien auf See und sollen am 19. und 24. Februar ankommen.

Erste Kunden aus Deutschland nehmen Fahrzeuge entgegen

Unterdessen ist heute bekannt geworden, dass nun auch die ersten Kunden in Deutschland ihr Tesla Model 3 erhalten haben. Die ersten deutschen Reservierungshalter nahmen ihr Model 3 in Frankfurt in Empfang. Bekanntlich hatte Tesla vor einer Woche den Europastart des Model 3 offiziell ausgerufen. Zuvor waren erste Schiffe mit der Fracht aus den USA in Belgien angekommen. Ein günstigeres Modell mit kleinerer Batterie – wir gehen von der in den USA bereits verfügbaren Mid-Range-Version aus – soll in der zweiten Jahreshälfte kommen. Tesla wird in Europa vermutlich so lange wie möglich an den teuren Versionen festhalten, um das entsprechende Umsatzpotenzial bestmöglich abzuschöpfen. Am Horizont taucht zudem weiteres Zoll-Ungemach auf: Offenbar steht Tesla auf der Liste jener EU-Gegenmaßnahmen, die im Streit um mögliche US-Sonderzölle auf Autos zum Einsatz kommen soll. Das würde die Stromer von Elon Musk weiter verteuern.

Dich zu guter Letzt noch mal positive Neuigkeiten aus der Tesla-Zentrale in Kalifornien: Es stehen neuerdings zwei weitere Funktionen für Tesla-Fahrzeuge zur Verfügung: Der „Sentry Mode“, der die Fahrzeuge vor Einbruch und Diebstahl schützen soll, und der „Dog Mode“, der den Innenraum nicht nur auf einer angenehmen Temperatur hält, sondern diese auch auf dem Display anzeigt. Folgendes Video demonstriert die Neuerung:

autonews.gasgoo.com, bloomberg.com, wiwo.de, heise.de (beide Deutschland), tesla.com (Sentry Mode), twitter.com (Dog Mode)

2 Kommentare

zu „Tesla Model 3 erreicht China / Übergaben auch in Deutschland“
Daniel B
18.02.2019 um 08:13
Das mit der EU-Drohkulisse mit dem Zoll ist aber eher absurd. Schon heute ist der Einfuhrzoll für US PKW in Europa (10%) schon viermal so hoch wie der Einfuhrzoll für EU PKW in den USA (2,5%). Da sollte die EU sich lieber mal an der eigenen Nasse fassen.
i_Peter
25.02.2019 um 10:40
Da wird die EU wohl eher Trump bei den Eiern packen und die Zölle auf Autos auf 40% erhöhen, sobald die USA die EU mit Einfuhrzöllen überziehen. Ein Wert, den Trump auch gegenüber China schon angedroht hat.

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