Nidec will Fertigungskapazitäten in China verdoppeln
Der japanische Elektromotoren-Hersteller Nidec plant, seine Produktionskapazitäten in China zu verdoppeln. Nidec werde zusätzlich zu einer im Bau befindlichen Fabrik der Provinz Zhejiang 20 bis 30 Mrd Yen (160 bis 240 Mio Euro) in den Bau einer zweiten Fertigungsstätte für Traktionsmotoren investieren.
Das geht aus einem Bericht des japanischen Wirtschaftsblatt „Nikkei“ hervor. Ziel sei es, die bisher geplante Jahreskapazität für 600.000 bis 700.000 Autos zu verdoppeln. Die erste Fabrik soll im Mai in Betrieb gehen, die zweite im Jahr 2020. Interessant dabei: In der zweiten Fabrik will Nidec Motoren herstellen, die etwa 30 Prozent kleiner sind als die aus der ersten Stätte – ein Schritt, um in den Fahrzeugen der Kunden weniger Platz wegzunehmen und auch kleinere Fahrzeuge anzutreiben.
Apropos Kunden: Zu Nidecs Auftraggebern zählt u.a. der chinesische Hersteller GAC, der bei seinem Debütstromer Aion S als erster OEM in Serie auf die vollintegrierte E-Achse von Nidec setzt. Künftig will der Zulieferer darüber hinaus europäische Marktteilnehmer als Kunden gewinnen. OEMs aus der ganzen Welt hätten bereits angefragt, teilte Nidec unlängst mit. Angeblich erwägt das Unternehmen vor diesem Hintergrund auch den Bau einer Fabrik in Polen.
Die E-Achse von Nidec setzt sich aus E-Maschine, Getriebe und Umrichter zusammen. Die Präsentation im April 2018 offenbarte, dass das elektrische Antriebssystem nur 83 Kilo wiegt, bei einer maximalen Leistung von 150 kW und einem maximalen Drehmoment von 3.900 Nm. Das System soll sich nach Herstellerangaben für eine breite Palette von Anwendungen eignen – von Kleinwagen bis zu SUV-Plattformen.
Für das Geschäftsjahr 2025 streben die Japaner denn auch einen Umsatz von 200 Milliarden Yen (1,6 Mrd Euro) an, wobei die Automobilzuliefersparte ein zunehmend gewichtigeres Geschäftsfeld werden soll. Ergänzend dazu hat Nidec im Frühjahr 2018 zusammen mit dem PSA-Konzern die Gründung eines Joint Ventures für die Entwicklung, Produktion und den Verkauf von Traktionsmotoren zum Einsatz in Elektro- und Hybridautos abgeschlossen. Angestrebt wird bis 2022 eine jährliche Produktionskapazität von 900.000 E-Maschinen.
asia.nikkei.com
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