Shell akquiriert bayerischen Batteriehersteller Sonnen

sonnen-sonnencharger-ladestation-charging-station-02

Shell übernimmt den deutschen Batteriehersteller Sonnen. Nachdem der Ölmulti bereits im Mai 2018 als Investor bei Sonnen eingestiegen war, soll das Unternehmen nach entsprechender Zustimmung der Regulierungsbehörden zu einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Shell werden.

Die Vereinbarung stärke beide Unternehmen darin, „innovative und integrierte Energieangebote zu machen, Ladelösungen für Elektroautos anzubieten sowie Netzdienste bereitzustellen, die auf dem virtuellen Batteriepool von Sonnen basieren“, so Shell. Schon zuvor hatte das Duo auf Basis einer strategischen Kooperation auf diesen Feldern zusammengearbeitet. Christoph Ostermann, CEO und Mitgründer von Sonnen, hält die jetzt beschlossene Übernahme für vielversprechend: „Mit Shell New Energies haben wir den perfekten strategischen Partner gefunden, der uns dabei unterstützt, in einem sich sehr schnell entwickelnden Markt weiter dynamisch zu wachsen. So könne noch mehr Haushalten ermöglicht werden, energieunabhängig zu werden und von neuen Möglichkeiten des Energiemarktes zu profitieren. Sonnen gilt vor allem als Spezialist für stationäre Energiespeicher. Das im bayerischen Wildpoldsried ansässige Unternehmen ist seit mehreren Jahren auf steilem Wachstumskurs, weitete seinen Umsatz u.a. von 41 auf 65 Millionen Euro in 2017 aus und rechnet für 2018 nochmals mit einer 30-prozentigen Steigerung. Einzig profitabel waren die Bayern bisher nicht.

Für Shell ist die Übernahme nur die jüngste einer ganzen Reihe von Akquisitionen im Energiebereich. Es hat den Anschein, als wolle sich der niederländisch-britische Öl-Riese mit Zukäufen ein ganzes Ökosystem im eMobility-Bereich aufbauen: So übernahm Shell im Oktober 2018 den Ladeinfrastruktur-Spezialisten NewMotion und vor Kurzem das ebenfalls auf dieses Feld fokussierte US-Unternehmen Greenlots. Außerdem hat sich der Mineralölkonzern dem HPC-Hetzwerk Ionity und der CCS-Initiative CHarIN angeschlossen und ist als Neuinvestor bei dem auf autonomen Batterietausch spezialisierten US-Startup Ample eingestiegen.

Gegründet hat Shell den Geschäftsbereich „New Energies“ 2016 mit dem Ziel, zwei Kernbereiche voranzubringen: neue Kraftstoffe für den Verkehr (wie moderne Biokraftstoffe und Wasserstoff) sowie Stromerzeugung über den Kauf und Verkauf bis hin zur direkten Versorgung der Kunden. Bis 2020 will Shell zur Forcierung dieser Schwerpunkte im Durchschnitt jährlich 1 bis 2 Milliarden Dollar in entsprechende Projekte investieren.
bizz-energy.com, handelsblatt.com, shell.de

0 Kommentare

zu „Shell akquiriert bayerischen Batteriehersteller Sonnen“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch