GridCon2 entwickelt Verband von kabelgeführten Landmaschinen

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Elektrotraktoren lassen sich über ein mitgeführtes Kabel mit Strom versorgen und bei der Feldarbeit autonom steuern. Der Strom dafür stammt aus erneuerbaren Energien, die im Landwirtschaftsbetrieb gewonnen werden, und wird über ein Smart Grid verteilt.

Das hat das im Dezember 2017 abgeschlossene Projekt GridCon im Rahmen des Förderprogramms „IKT für Elektromobilität III“ nachgewiesen. Im 2018 angelaufenen Nachfolgeprojekt GridCon2 wollen die Projektpartner nun bis Ende 2020 prototypisch einen intelligent kooperierenden Verband kabelgeführter Landmaschinen entwickeln, dessen Einsatz Landwirten mit großen Feldern, die in enger Nachbarschaft zueinander liegen, erhebliche Vorteile verspricht, und erstmals einen großflächigen ökonomisch-ökologischen Landbau ermöglichen würde. 

Im Zentrum dieses Verbandes soll ein Stromverteilungsfahrzeug stehen, dessen Leistungskapazität etwa ein Megawatt beträgt. Dieses zentrale Fahrzeug speist über ein Hochleistungskabel einen Verband von Landmaschinen, der autonom seine Arbeit verrichtet. In dieses Kabel sollen eine IT-Kommunikation mit Cloudanbindung integriert werden, um eine hochpräzise abgestimmte Führung aller Maschinen zu gewährleisten. Das geringe Gewicht der elektrisch betriebenen Maschinen würde deutlich weniger Bodenverdichtung verursachen, die hochpräzise IT-Regelung die Ausbringung von Dünger und Pflanzenschutzmittel reduzieren.

Jede Maschine des Verbandes kann entsprechend der jeweiligen Arbeitsanforderungen individuell gestaltet sein, zum Beispiel hinsichtlich ihrer Abmessungen oder ihrer Lenkgeometrie. Das verbindende Kabel muss allerdings millimetergenau und verschleißarm geführt werden. Insbesondere kommt es darauf an, sowohl die mechanischen Schwingungen des Kabels zwischen den einzelnen Fahrzeugen als auch die mögliche elektrische Spannungsoszillation im Verband ausreichend zu dämpfen.

Mit einer Wirkleistungsaufnahme von einem Megawatt würde das Energieverteilungsfahrzeug die Kapazität der meisten Ortsnetze überfordern. Deshalb sieht GridCon2 zur Unterstützung des Ortsnetzes die Entwicklung eines semi-stationären, leicht versetzbaren Speichers vor, der vom Rande des Feldes aus über ein bis zu 3 km langes Kabel Strom aus erneuerbaren Energiequellen in den Verband einspeist, dem Ortsnetz bei Bedarf aber auch als Pufferspeicher dienen kann. Das erspart den Energieversorgern einen signifikanten Ausbau ländlicher Netze und eröffnet den Landwirten neue Geschäftsmodelle.

Weitere Informationen finden Sie unter gridcon-project.de

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