A6, A7, A8 und Q5: Audi bringt neue Plug-in-Hybride heraus
Auf dem Genfer Autosalon wird Audi die PHEV-Varianten der Modelle A6, A7 Sportback, A8 und Q5 präsentieren. Alle eint die elektrische Mindestreichweite von 40 Kilometer im WLTP-Zyklus. Die neuen Plug-in-Hybride werden im Laufe des Jahres 2019 bestellbar sein. Hier ist der Überblick zum neuen Plug-in-Konzept.
Je nach Modellreihe haben die Audi-Kunden die Wahl zwischen zwei Varianten mit unterschiedlicher Leistung und Ausstattung. Nachdem für den A3 e-tron und Q7 e-tron im vergangenen Jahr ein Bestellstopp verhängt wurde, kehren nun gleich vier PHEV-Modelle zurück ins Portfolio der Ingolstädter.
Eines vorweg: Die Bezeichnung „e-tron“ bleibt zukünftig ausschließlich den rein elektrisch angetriebenen Modellen vorbehalten. Ab sofort erhalten die Teilzeitstromer die Bezeichnung „TFSI e“. Und wurde der Q7 e-tron noch mit einem Dieselmotor angeboten, so fliegt der Selbstzünder bei allen Plug-in-Hybriden vollständig aus dem Programm.
Die neuen PHEV-Modelle nutzen auf der konventionellen Seite einen TFSI-Antrieb, also einen Turbo-aufgeladenen Ottomotor mit Direkteinspritzung. Dieser arbeitet mit einer im Getriebe integrierten E-Maschine zusammen. A6, A7 und Q5 teilen sich sogar den gleichen Antriebsstrang. Alle drei Modelle stehen in zwei Leistungsstufen zur Auswahl: Als „50 TFSI e“ mit 220 kW Systemtleistung oder als „55 TFSI e“ mit 270 kW. Das Drehmoment liegt bei 450 bzw. 500 Nm. Der Audi A8 L TFSI e hingegen wird nur in einer Variante angeboten. Deren Systemleistung liegt bei 330 kW. Dank der Rekuperation können die E-Maschinen mit bis zu 80 kW Energie zurückgewinnen. Bei mittleren Bremsungen teilt sie sich die Aufgabe mit den hydraulischen Radbremsen, die erst jenseits einer Verzögerung von 0,4 g diese Arbeit alleine erledigen.
Alle vier Plug-in-Hybride erreichen eine rein elektrische Reichweite von mindestens 40 Kilometern im WLTP-Zyklus. Hierfür sorgt die im Gepäckraumboden untergebrachte Lithium-Ionen-Batterie mit 14,1 kWh Kapazität. Der Speicher setzt sich beim A6, A7 und A8 aus 104 Pouch-Zellen verteilt auf acht Module zusammen. Die Lithium-Ionen-Batterie des Q5 hingegen besteht aus prismatischen Zellen. Der Kühlkreislauf der Batterie ist jeweils in den Niedertemperatur-Kreislauf integriert, der die E-Maschine und die Leistungselektronik versorgt. Die serienmäßige Wärmepumpe sorgt für die Fahrzeug-Klimatisierung und kann dabei mit der anfallender Abwärme im Fahrzeug aus 1 kW elektrischer Energie bis zu 3 kW Wärmeleistung erzeugen.
Aufgeladen werden können die chemischen Speicher mit einer AC-Ladeleistung von bis zu 7,2 kW. Innerhalb von gut zwei Stunden sind diese bei einer solchen Ladeleistung wieder vollständig geladen. Zur Serienausstattung der neuen Plug-in-Hybriden gehört auch das Audi-Ladesystem compact. Es umfasst Kabel für Haushalts- und Industriesteckdosen sowie ein Bedienteil. Das Typ-2-Ladekabel, um u.a. an öffentlichen Ladesäulen zu laden, ist optional erhältlich. Über die Smartphone-App myAudi können die Fahrzeuge zudem aus der Ferne überwacht und gesteuert werden. So können Kunden beispielsweise den Ladevorgang starten, den Ladetimer programmieren, Infos zum Ladevorgang erhalten, die Vorklimatisierung starten oder auch Einsicht in die Lade- und Verbrauchsstatistik nehmen.
Der Start der Fahrzeuge erfolgt standardmäßig elektrisch, also im „EV“-Modus. Das Zuschalten des Verbrennungsmotors erfolgt situativ. Die Plug-in-Hybride verfügen über die drei Fahrmodi „EV“, „Auto“ und „Hold“. Übrigens: Während andere Hersteller zum Teil noch einen zusätzlichen Modus für das Laden der Batterie über den Verbrennungsmotor bereitstellen, verzichtet Audi fortan auf diese ineffiziente Funktion. Wesentlich zur Steigerung der elektrischen Reichweite soll der prädiktive Effizienzassistent beitragen. Dazu integriert das Antriebsmanagement das Streckenprofil in die Steuerung des Antriebsstrangs. Die prädiktive Betriebsstrategie wertet sowohl die Navigationsdaten bei aktiver Zielführung als auch die Informationen des Effizienzassistenten sowie der Fahrzeugsensorik aus. Daraus erstellt sie eine Grobplanung für die ganze Strecke und eine Feinplanung für die vorausliegenden Kilometer. Hierbei werden Situationen erkannt, in denen der Fahrer den Fuß vom rechten Pedal nehmen sollte. Der Fahrer erhält einen entsprechenden optischen Hinweis im Display sowie haptisches Feedback durch das aktive Fahrpedal. Parallel dazu wird eine vorausschauende Rekuperation eingeleitet.
Bestellbar werden die neuen PHEV-Modelle von Audi im Laufe des Jahres 2019 sein. Preise nennen die Ingolstädter noch nicht. Wer sich für einen der Teilzeitstromer entscheidet, erhält auf Wunsch von Audi Unterstützung bei der Vermittlung eines entsprechenden Dienstleisters für die Installation eines Ladeanschlusses in der eigenen Garage.
Neuigkeiten gibt es derweil auch zum Audi Q7 und A3 als Plug-in-Hybride. So wird der Q7 im vierten Quartal 2019 als Facelift zurück ins Portfolio wandern. Der Audi A3 hingegen soll schon im zweiten Quartal dieses Jahres nach erfolgreicher WLTP-Zertifizierung zurückkehren. Anfang 2020 kommt dann die nächste Generation des A3. Dann soll der PHEV mit einer auf 13 kWh gewachsenen Batterie aufwarten. Gleiches gelte ebenfalls für den Golf GTE, der seit Frühjahr 2018 bis jetzt noch immer nicht mehr bestellt werden kann. Der VW Passat GTE ist hingegen wieder zurück im Programm.
audi-mediacenter.com (A6, A7, A8 & Q5), auto-motor-und-sport.de (A3 & Q7)
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