Northvolt: Finanzierung künftiger Akkufabrik im Fokus
Die vom ehemaligen Tesla-Manager Peter Carlsson geleitete schwedische Firma Northvolt will bis Mitte des Jahres rund 1,6 von insgesamt vier Milliarden Euro generiert haben, die für die Errichtung ihrer geplanten Gigafactory im schwedischen Skellefteå benötigt werden.
Das hat Peter Carlsson im Gespräch mit der „Welt“ verraten. Und die Zellfabrik in Schweden soll nur der Anfang sein: Carlsson kann sich fünf bis sieben weitere Fabriken in Europa vorstellen. „Wir sehen den Markt in Europa im Jahr 2025 bei mindestens 200 Gigawattstunden“, wird er zitiert. Auch Deutschland sei dabei eine Option, allerdings frühestens ab 2024. Voraussetzung sei eine ausreichende Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien, vor allem aus Wasserkraft.
Aktuell beschäftigt Northvolt 200 Mitarbeiter – vor allem in einer kleinen Fabrik nebst Forschungslabor im schwedischen Västerås. Die Expansionskurve soll aber steil verlaufen: Im ersten Fabrikteil soll 2020 mit 2.000 bis 2.500 Mitarbeitern eine Zellproduktion in der Größenordnung von acht GWh pro Jahr Einzug halten. Nach dem für 2023 geplanten Endausbau plant Northvolt dann schon mit 32 GWh jährlich. Das Ganze plant das Unternehmen in Skellefteå – einer Stadt mit 33.000 Einwohnern, die Teil eines Rohstoff- und Bergbau-Clusters in Nordschweden ist.
Ein Schlüsselbegriff ist dabei „automatisierte Produktion“: Die Anlagen in der neuen Fabrik werden zusammen mit ABB und Siemens geplant. Während die Schweizer ihr Know-how im Bereich Robotik und in der Prozess- und Energietechnik einbringen, engagiert sich Siemens auf den Feldern Automatisierung und digitale Fabrik. Beide Konzerne sind mit je 10 Mio Euro auch an Northvolt beteiligt. Ebenso übrigens Vattenfall und Scania. Carlsson ist unterdessen davon überzeugt, dass sich in Europa eine eigene und ausreichend mächtige Batteriezellfertigung etablieren lässt: „Wir können die Asiaten innerhalb von zehn Jahren übertreffen in Europa“, wird er in der „Welt“ zitiert.
Stand Ende 2018 hat Northvolt für seine Zellen noch keine Lieferverträge mit OEMs abgeschlossen, aber mit BMW und Umicore Mitte Oktober ein Technologiekonsortium zur gemeinsamen Entwicklung einer kompletten Wertschöpfungskette für E-Auto-Batteriezellen in Europa gegründet. Hinsichtlich BMW erhofft sich Northvolt nach eigenen Angaben eine „langfristige Partnerschaft“, womit die Schweden natürlich auch die Hoffnung verbinden, mit den Bayern einen großen Zellabnehmer zu gewinnen.
welt.de
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