Hamburg: ELBE-Projekt strebt 7.400 private Ladepunkte an
Die Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation hat gemeinsam mit Partnern das Großprojekt ELBE ins Leben gerufen, in dessen Zuge dezentral bis zu 7.400 private Ladepunkte für Mieter, Wohnungseigentümer, Beschäftigte und deren Arbeitgeber errichtet werden sollen.
ELBE steht für „ELectrify Buildings for EVs“ und repräsentiert ein auf mehrere Jahre angelegtes Bundesmodellprojekt. Die Initiatoren streben eine massive Aus- und Umrüstung von privaten Wohn- und Gewerbebauten, Firmenarealen, Parkhäusern und Betriebsgeländen an.
Das Besondere daran: „Mit einem intelligenten Energiekonzept soll erreicht werden, den (…) zusätzlichen Energiebedarf auch ohne Netzausbau zu bewältigen“, heißt es in einer begleitenden Pressemitteilung. Dies soll gelingen, indem der Verteilnetzbetreiber eine vorausschauende Netzsteuerung über eine Schnittstelle zwischen den dezentral gesteuerten Ladepunkten vor Ort und dem für die Versorgungssicherheit erforderlichen zentralen Lastmanagement sicherstellt.
Neben dem zügigen Ausbau des Ladenetztes im privaten Raum – also zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der betrieblichen Flotte – fokussiert sich das Projekt somit auf die Digitalisierung der Stromnetze. Die Kommunikationsplattform Smart-Meter-Gateway soll vor diesem Hintergrund ein intelligentes Lademanagement ermöglichen. Konkret kann der Netzbetreiber die Stromentnahme durch die Verbindung der dezentral errichteten Ladepunkte mit diesem Management-Instrument bei Bedarf drosseln, was die Initiatoren als essenziell bezeichnen, um „den netzverträglichen Ausbau der Elektromobilität und die diesbezügliche Versorgungssicherheit in den Energienetzen“ zu gewährleisten.
Das Projekt erfordert geschätzte Investitionen in Höhe von 21 Mio Euro, wobei allein das BMWi 14 Mio Euro beisteuert. Die Gesamtkoordinierung liegt bei der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, das Projektmanagement bei der Projektleitstelle hySOLUTIONS GmbH. Mit an Bord sind außerdem die Investitions- und Förderbank Hamburg, der Verteilnetzbetreiber Stromnetz Hamburg, Ladenetzbetreiber sowie Investoren aus der lokalen Wirtschaft und der Immobilienbranche. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt zudem von der Helmut-Schmidt-Universität.
Senator Michael Westhagemann, Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation spricht von einer klaren Botschaft, die da lautet: „Es gelingt uns schon heute, diese Art von Sektorkopplung im Alltag tatsächlich hinzubekommen.“ Gleichzeitig appelliert er an alle Hamburger Betriebe, Arbeitgeber und die Immobilienwirtschaft: „Machen Sie mit, lassen Sie es uns gemeinsam tun, es lohnt sich, denn die Märkte ändern sich und die Zukunft fährt elektrisch!“
Im öffentlichen Straßenraum sind in Hamburg derweil mehr als 850 Ladepunkte verfügbar. Nach Angaben der Stadt werden inzwischen jährlich 175.000 Ladevorgänge absolviert. Die Hansestadt selbst hat das Ziel ausgerufen, binnen fünf Jahren auf mehr als 50.000 elektrifizierte Fahrzeuge zu kommen.
hamburg.de
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