Nio gibt Pläne für ein eigenes Werk in Shanghai auf

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Das chinesische Elektroauto-Startup Nio hat seine Pläne zum Bau eines eigenen Werks in Shanghai aufgegeben und wird für die Produktion seiner E-Autos damit weiterhin nur sein bestehendes Werk in Hefei nutzen, das zusammen mit JAC Motors betrieben wird.

Die Ankündigung machte das Unternehmen im Zuge seiner Bekanntgabe der Finanzzahlen für 2018, die zwar einen Umsatz von 720 Millionen Dollar, aber auch einen Nettoverlust von 1,4 Milliarden Dollar ausweisen – fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Und damit reißen die schlechten Nachrichten nicht ab: Die Auslieferungen des E-SUV ES8 beliefen sich im Januar und Februar nur auf 1.805 bzw. 811 Fahrzeuge, was im Vergleich zum Dezember einem stärkeren Rückgang entspricht als erwartet.

Doch der Reihe nach: Seit Juni 2018 ist der ES8 auf dem Markt, seitdem hat sich der Siebensitzer bis zum Jahresende laut Nio 11.348 mal verkauft. Allein im vierten Quartal wurden 7.980 Fahrzeuge abgesetzt. Doch Anfang dieses Jahres sind die Verkaufszahlen rückläufig. Nio begründet diese Entwicklung damit, dass Ende vergangenen Jahres Auslieferungen noch einmal beschleunigt wurden, um noch von Subventionen zu profitieren, die der Staat 2019 zurückschraubt. Das erklärt aber nicht das ganze Ausmaß. Das Startup fügt hinzu, dass auch die Feiertage, u.a. das chinesische Neujahrsfest, sowie gesamtwirtschaftlichen Bedingungen in China eine Rolle spielen.

Entsprechend erwartet Nio für das erste und sogar für das zweite Quartal dieses Jahres einen Absatzrückgang. Hoffnung setzt das Unternehmen nach eigener Aussage auf den kompakteren E-SUV ES6, der im Dezember vorgestellt wurde und der ab Mai bei Nio-Händlern als Demonstrationsmodell ankommen wird. Außerdem plant der Hersteller, noch im laufenden Jahr eine sechssitzige Variante des ES8 in den Handel zu bringen.

Viel Kapital investiert hat Nio 2018 u.a. in die Fertigstellung seines ersten Netzwerks mit Batterietausch-Stationen. Auf der Autobahn G2 zwischen Peking und Shanghai wurden auf über 1.000 Kilometer Länge acht Stationen errichtet. Hintergrund ist, dass das chinesische Startup für seine Fahrzeuge ein Akku-Wechsel-System konzipiert hat, das es innerhalb von drei Minuten erlauben soll, die leeren Akkus der Stromer automatisch gegen volle einzutauschen. Ursprünglich kündigte Nio an, 1.100 solcher Wechsel-Stationen bis 2020 bauen zu wollen. Nach dem nun präsentierten Jahresergebnis könnte sich dieses Ziel freilich zerschlagen haben.
qz.com, gasgoo.com, nio.com

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