Entscheidung zu Zukunft von Smart soll noch 2019 fallen
Daimler will offenbar noch in diesem Jahr über die Zukunft seiner Kleinwagenmarke Smart entscheiden. Sie könnte unter dem neuen Daimler-Chef Ola Källenius dem Spardruck bei Daimler zum Opfer fallen, wird kolportiert. Derweil sucht Smart-Chefin Katrin Adt nach einem Partner in China.
Dies geht aus Informationen hervor, die dem „Handelsblatt“ vorliegen. „Ola hat keine Historie mit dem Smart“, sagte ein Insider der Wirtschaftszeitung. Und somit auch keine Skrupel, den Stadtflitzer bei Bedarf zu beerdigen.
Seit Herbst ist Katrin Adt als neue Smart-Chefin im Amt. Sie soll nach zwei Jahrzehnten dauerhafter Verluste schwarze Zahlen mit der Kleinwagenmarke schreiben. Doch nach einem halben Jahr im Amt habe sie dem „Handelsblatt“ zufolge noch keine konkrete Strategie zur Hand. Bereits 20 Jahre lang hadere der Daimler-Konzern mit der Kleinwagenmarke. Um die Kosten des Elektro-Smarts zu senken, sucht Katrin Adt offenbar nach einem Partner in China.
Dass der Gewinn des Stuttgarter Mutter-Konzerns im vergangenen Jahr um 30 Prozent eingebrochen ist, mache eine positive Entscheidung für die Zukunft von Smart nicht leichter. „Wir haben noch andere Themen“, wird ein hochrangiger Daimler-Manager zitiert. Und zu allem Übel geht mit noch Daimler-Chef Dieter Zetsche der wichtigste Fürsprecher der Marke alsbald in den Ruhestand. Erst im Oktober hatte Brancheninsider Georg Kacher darauf verwiesen, dass die Zukunft der Daimler-Marke auf wackeligen Beinen steht – und mit ihr die angestrebte Elektrifizierung der Marke.
Der letzte Smart mit Verbrennungsmotor soll eigentlich zur Jahresmitte vom Band rollen. Bestellt werden können die Modelle mit konventionellen Antrieben deshalb nur noch bis zum 31. März. Bekanntlich wird es bei Smart in Europa und Nordamerika anschließend nur noch Modelle mit reinem Elektroantrieb zu kaufen geben. Allerdings ist der günstigste E-Smart mit rund 22.000 Euro aktuell kein Schnäppchen. Um die Kosten zu senken, sucht Katrin Adt nach einem Partner. Und dieser könnte sich im Reich der Mitte finden lassen. In Branchenkreisen heißt es, Daimler würde mit seinem langjährigen Joint-Venture-Partner BAIC über eine mögliche Kooperation verhandeln. Auch mit Geely gebe es Gespräche.
„Die Zukunft des Smarts liegt in Fernost, ganz klar“, bestätigt eine Führungskraft. Daimler bleibt jedoch auch keine andere Wahl, denn die nächste Generation des Zweisitzers soll nicht mehr im französischen Hambach, sondern in China produziert werden. Auch beim Forfour kooperieren beide Unternehmen. Jedoch steht auch diese Kooperation auf der Kippe. Angeblich habe die derzeitige Partnerschaft mit Renault „keine echte Zukunft“.
handelsblatt.com
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