BMW verzichtet zukünftig auf Kobalt aus dem Kongo

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BMW wird laut Einkaufsvorstand Andreas Wendt mit Einführung der fünften Generation Elektrofahrzeuge ab 2020/21 kein Kobalt mehr aus dem Kongo beziehen. U.a. sei durch neue technische Entwicklungen der Bedarf an Kobalt bereits gesunken und werde weiter sinken.

Zudem gebe es „genügend Vorkommen, die noch nicht exploriert sind“, so Wendt weiter. Vorkommen gibt es u.a. auch in Südamerika und Australien. Woher genau der (noch) benötigte Rohstoff genau künftig kommen soll, sagt Wendt nicht.

Alle Hersteller seien zwar bemüht, mit entsprechenden Regelungen in ihrem Einkauf die Lieferkette „sauber zu halten“, ein gewisses Restrisiko bleibe aber bestehen. Aus diesem Grund zieht BMW nun die entsprechenden Konsequenzen. Ganz verabschiedet hat sich der Autobauer aus dem Kongo allerdings nicht: Denn BMW engagiert sich zusammen mit BASF, Samsung SDI und Samsung Electronics trotz dessen weiterhin im Zuge eines Pilotprojekts für einen nachhaltigen Kobaltabbau in der Demokratischen Republik Kongo. Als Koordinator tritt im Auftrag des Quartetts die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Erscheinung. Konkret soll Bergbau in kleinen, artisanalen Strukturen unter menschenwürdigen Bedingungen gefördert werden.

Gesagt werden muss allerdings auch, dass die Republik Kobalt im Zuge des Elektrofahrzeug-Booms als „strategische Substanz“ eingestuft hat. Weshalb die DR Kongo die Lizenzgebühren für den Rohstoff annähernd verdreifacht hat – von 3,5 auf 10 Prozent. Bereits im vergangenen Sommer war der Prozentsatz von 2 auf die aktuellen 3,5 Prozent erhöht worden.

BMW hat sich bekanntlich entschieden, allen voran auf CATL als Batteriezelllieferanten zu setzten. Eigenes Batterie-Know-how zur Beurteilung der Zellen häufen die Bayern künftig in einem Kompetenzzentrum an. „Ab Sommer 2019 bündeln wir unser in-house-Fachwissen zur kompletten Wertschöpfungskette in einem neuen Kompetenzzentrum in München. Wir beschäftigen dort 200 Mitarbeiter“, sagt Wendt. Auf die Option einer eigenen Batteriezellfertigung angesprochen, äußert der Einkaufschef, dass das Thema regelmäßig strategisch und betriebswirtschaftlich sowie im Hinblick auf die Arbeitsplätze auf den Prüfstand stehe. Aber: „Angesichts der momentanen Strukturen am Markt, der hohen Investments, die getätigt werden müssen, und der hohen Dynamik bei der Zellentwicklung sehen wir momentan keine Veranlassung, selbst in großem Stil in die Zellfertigung einzusteigen.”
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