Monheim testet Linienbetrieb mit autonomen E-Bussen
Die zwischen Düsseldorf und Köln gelegene Stadt Monheim am Rhein will ab kommendem Herbst selbstfahrende Elektro-Kleinbusse im Linienbetrieb einsetzen. Dabei sollen fünf autonome E-Shuttles des französischen Anbieters Easymile eine Linie zwischen Busbahnhof und Altstadt bedienen.
Die Fahrten verlaufen im fließenden Verkehr, wobei die selbstfahrenden E-Kleinbusse täglich von 7 bis 24 Uhr mit den üblichen ÖPNV-Tickets nutzbar sein werden. „Der Betrieb einer Flotte von autonomen Fahrzeugen im Rahmen einer Linienkonzession auf öffentlichen Straßen ist bisher einmalig“, sagt Detlef Hövermann, Geschäftsführer der Bahnen der Stadt Monheim (BSM), der zukünftigen Betreiberin der autonomen Busflotte. Die Busse sind mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet und folgen einer zwei Kilometer langen, vordefinierten Route mit sechs Haltestellen, die im Laufe des Frühjahrs ausgemessen wird. Erste – dann noch kostenlose – Testfahrten werden voraussichtlich ab Sommer angeboten, ehe im Herbst der Linienbetrieb losgeht.
Laut BSM ist die neue Buslinie vor allem als Zubringer zu den klassischen Hauptbuslinien gedacht. „Sie wird dafür sorgen, dass wir die bestehende Angebotslücke in der Altstadt schließen“, heißt es in einer begleitenden Pressemitteilung. Wenn sich das System bewährt, soll das Konzept auf weitere Teile des Stadtgebiets übertragen werden.
Was das Projekt ansonsten noch auszeichnet, ist das Tempo, mit dem es vorangetrieben wurde. Ausgangspunkt war eine Machbarkeitsstudie, die die Stadt Monheim am Rhein Mitte 2017 in Auftrag gab. Ein halbes Jahr später folgte ein erstes Arbeitstreffen mit Vertretern des BMWi und anschließend weitere Abstimmungen mit dem BMVI. Nachdem in der ersten Jahreshälfte 2018 der TÜV Rheinland mit einer Gutachtenerstellung beauftragt und die Firma Blic zur Projektunterstützung engagiert wurde, erhielt Easysmile Ende 2018 den Zuschlag für die Lieferung des E-Bus-Quintetts.
Die Finanzierung soll laut der Stadt „hauptsächlich über einen BSM-Förderantrag von 2,1 Millionen Euro beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr erfolgen“. Außerdem habe der Rat der Stadt 300.000 Euro für erste Vorbereitungen des Projektes bewilligt.
Der breiten Öffentlichkeit wird einer der autonom fahrenden Busse erstmals am 31. März im Zuge des Frühlingsfests in der Monheimer Stadtmitte und der „Nacht der Technik“ am 5. April auf dem Gelände der MEGA an der Rheinpromenade präsentiert. Bei ersterem Termin sind ab 11 Uhr auch Testfahrten möglich.
rp-online.de, spiegel.de, monheim.de
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