Innolith kündigt neuartige Batterie mit 1000 Wh/kg an
Die Schweizer Firma Innolith gibt an, eine wiederaufladbare Batterie mit einer bislang unerreichten Leistungsdichte von 1000 Wh/kg entwickelt zu haben. Die so genannte Energy Battery soll Reichweiten von über 1.000 Kilometern ermöglichen und gleichzeitig die Kosten erheblich senken.
Die in Aussicht gestellte Kostensenkung führt das Unternehmen darauf zurück, dass die Neuentwicklung ohne kostspielige exotische Materialien auskommt. Zugleich behebe die Neuentwicklung ein „massives Problem für die EV-Hersteller“, heißt es weiter: Weil im Gegensatz zu den bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien üblichen organischen nun anorganische Elektrolyten zum Einsatz kämen, entfalle die Hauptursache von Batteriebränden.
Doch wie kommt die hohe Leistungsdichte zustande? Die in Basel ansässige Firma nutzt beim chemischen Aufbau nach eigenen Angaben so genannte Umsatzreaktionsmaterialien, die anders als herkömmliche Lithium-Interkalationsmaterialien ein hohe Energiedichte in jeder Zelle ermöglichen. Mit dem Ansatz lasse sich der Energiegehalt „auf bisher nicht mögliche Werte“ steigern. Lithium-Ionen-Akkus für Elektroautos erreichen am Markt aktuell Werte von maximal um die 250 Wh/kg.
„Die EV-Revolution wird derzeit noch von den Einschränkungen der verfügbaren Batterien gebremst“, äußert Innolith-Geschäftsführer Sergey Buchin. Mit Blick auf die Energy Battery spricht er von einer „bahnbrechenden Technologie“, die alle Voraussetzungen böte, um die notwendigen Anforderungen zu erfüllen. Innolith will den innovativen Akku zunächst über eine Pilotproduktion in Deutschland auf den Markt bringen, gefolgt von Lizenzpartnerschaften mit Batterie- und Automobilherstellern.
Der Durchbruch zur Superbatterie wird immer wieder vermeldet, geliefert hat bislang niemand. Batterieexperten geben zu bedenken, dass die technische Machbarkeit nicht mit Serientauglichkeit verwechselt werden darf – der Weg vom Labor auf die Straße dauert Jahre. Ob Innolith mit Entwicklung und Vermarktung wie angekündigt in drei und fünf Jahren soweit ist, darf hinterfragt werden.
Eine Möglichkeit für Außenstehende, die Technologie zu überprüfen, wird es so schnell jedenfalls nicht geben: Denn Innolith behandelt das chemische Prinzip hinter den Batteriezellen als Geschäftsgeheimnis. Bei allen Lizenzabkommen werde das Unternehmen „zum Schutz seines geistigen Eigentums“ die Kontrolle über die Bereitstellung aller Spezialchemikalien behalten.
innolith.com
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