Hybrid-Schubboot mit BZ-Technologie und Akkus an Bord
Die Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft (BEHALA) und die TU Berlin entwickeln mit Partnern wie Ballard Power Systems ein lokal emissionsfreies Schubboot, das demonstrieren soll, wie Akkus im Zusammenwirken mit Brennstoffzellen-Technologie auf Binnenschiffen eingesetzt werden können.
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Ziel ist, bis Anfang 2020 über einen finalisierten Konzeptentwurf zu verfügen, um die nächste Entwicklungsphase einzuleiten: Geplant ist konkret, dass das elektrische Schubboot 2021 in Berliner Gewässern im Regionalverkehr erprobt wird, ehe es 2022 zwischen Berlin und Hamburg zum Einsatz kommt.
Kern des Forschungsvorhabens namens ELEKTRA ist die Kreation eines energieeffizienten Hybrid-Boots auf Basis von Brennstoffzellen-Technologie und Akkus. Die Beteiligten wollen demonstrieren, dass sich dieser alternative Antrieb für Binnenschiffe eignet und auch wirtschaftlich ist. Erforscht werden soll u.a., wie sich das dynamische Zusammenwirken der Antriebselemente auf die Reichweite des Schiffs auswirkt und welche Bedingungen die Infrastruktur für die H2-Versorgung und die Aufladung der Akkus über Landstromanschlüsse erfüllen muss. Außerdem wollen die Projektpartner ein Energiemanagementsystem entwickeln, das einen optimalen Betrieb des Schiffs ermöglicht.
Im späteren Praxisbetrieb wird es laut „Hamburger Abendblatt“ drei Versorgungsstationen zwischen Berlin und Hamburg geben, an denen das Schiff sowohl mit Strom als auch Wasserstoff eingedeckt wird: am Berliner Westhafen, am Hafen Lüneburg (für Hamburg) sowie an einer Stelle in der Mitte der Route. Was den Hafen Lüneburg am Elbe-Seitenkanal angeht, sind dort Investitionskosten von rund 110.000 Euro einkalkuliert. Zur Hälfte wird diese Summe vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, zur anderen Hälfte von der Hafen Lüneburg GmbH übernommen.
Update 01.06.2021: Die Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft (BEHALA) hat den erfolgreichen Stapellauf des Hybrid-Schubboots „ELEKTRA“ bekannt gegeben, das demonstrieren soll, wie Akkus im Zusammenwirken mit Brennstoffzellen-Technologie auf Binnenschiffen eingesetzt werden können. Die ELEKTRA wurde am 27. Mai auf der Schiffswerft Hermann Barthel in Derben zu Wasser gelassen und wird am Kai der Werft jetzt weiter ausgerüstet und eingerichtet.
Sollte alles nach Plan laufen, kann die ELEKTRA Ende August in den Heimathafen Berlin Westhafen überführt werden. In Berlin werden dann die Fahrten in unterschiedlichen Schubverbandskonfigurationen stattfinden, das endgültige Schiffsattest bzw. das Gemeinschaftszeugnis kann ausgestellt werden und die Erprobung des Versuchsträgers kann beginnen.
abendblatt.de, behala.de, tu-berlin.de, behala.de (Update)
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