Kia erwägt eigene Fertigung von Elektroautos in Europa
Kia zieht in Betracht, künftig auch in Europa vollelektrische Autos zu produzieren, um die Lieferzeiten zu reduzieren. Zurzeit müssen sich hiesige Interessenten bekanntlich in Geduld üben und beispielsweise beim e-Niro mit einer Wartezeit von mehr als einem Jahr klarkommen.
Über eine zur Debatte stehende E-Auto-Produktion in Europa berichtet „Automotive News“ unter Berufung auf Emilio Herrera, den COO von Kia Europe. Der Bau eines Elektroautos in Europa würde das Risiko von Lieferunterbrechungen minimieren, wird dieser zitiert. Und weiter: „Wir wissen, dass unsere Lieferanten LG Chem und SK Innovation eine mögliche Batterieproduktion in Ungarn, Tschechien und der Slowakei anstreben.“ Das ermutigt die Koreaner nun offenbar, ebenfalls in diese Richtung zu denken. Kias bis dato einziges europäisches Werk liegt im slowakischen Zilina und beschränkt sich auf die Produktion der Benzin- und Dieselmodelle Ceed, Sportage und Venga.
Die E-Offensive der Koreaner wird durch die knappen Kapazitäten ein Stück weit ausgebremst: Ohne Umschweife erklärt Herrera im oben genannten Bericht, dass Kia mehr Soul EVs verkaufen könnte, wenn es keine Lieferengpässe aus dem Produktionswerk in Korea gäbe. „Heute ist unser Problem nicht, ob wir diese Autos verkaufen können, sondern wie viele ich aus Korea bekommen werde“, wird er zitiert. Erst am Montag hat Kia in Deutschland den Vorverkauf der neuen Generation des e-Soul gestartet, die bekanntlich nur noch mit reinem E-Antrieb angeboten wird.
Besonders manifest wird der Engpass beim Kia e-Niro. Wie im Februar gemeldet, müssen Kunden mit Lieferzeiten von mehr als einem Jahr rechnen. Das ging vor zwei Monaten aus einem Händlerschreiben hervor, in dem es hieß, dass „die europaweite Nachfrage deutlich die Erwartungen und die aktuellen Kapazitäten im Bereich der Batterieproduktion“ übertreffe.
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