Roadshow eMobility-Scout – über die Elektrifizierung von Flotten
Am 10. April fand auf dem Gelände des BVG-Betriebshofs die Roadshow des Projektes eMobility-Scout statt. Das Konsortium, unter der Konsortialführerschaft der Carano Software Solutions GmbH, hat drei Jahre lang an der wirtschaftlichen Integration der Elektromobilität in gewerblichen Flotten gearbeitet.
Auf der Roadshow konnten sich rund 20 interessierte Fuhrparkmanager und Flottenbetreiber sowie Forschungseinrichtungen über Erkenntnisse und Empfehlungen zur Integration der Elektromobilität in ihre Flotten informieren.
Zu Beginn der Veranstaltung stellten die Projektpartner die Ergebnisse ihrer Forschung und Erprobung vor. Es wurde eine cloudbasierte IT-Plattform entwickelt, deren Erfolgsfaktoren die Prozessautomatisierung und die Anwenderfreundlichkeit sind. Dadurch bietet die Plattform eine umfassende Unterstützung bei der Elektrifizierung von Fahrzeugflotten. Durch Einsatz dieser Plattform in der Erprobungsphase konnte die BVG bereits eine deutliche Steigerung bei den Kilometerleistungen ihrer E-Fahrzeuge erzielen. Dies ist auch in Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebs von E-Fahrzeuge in Flotten interessant, da sich durch die höhere Kilometerleistung die geringeren variablen Betriebskosten schneller auszahlen. Somit lassen sich die höheren Anschaffungskosten des Elektrofahrzeugs durch die gesteigerte Kilometerleistung schneller amortisieren und wird für den Flottenbetreiber schneller wirtschaftlich interessant, wie das Projekt in seiner Erprobungsphase herausstellen konnte.
Darüber hinaus hatten die Teilnehmer die Möglichkeit Elektromobilität zu Erleben und ganz individuellen Fragen zu der Integration von Elektrofahrzeugen in ihre Flotte anzusprechen und zu erörtern. Im Laufe der Diskussion zeigte sich, dass die grundsätzlichen Herausforderungen bei der Integration der Elektromobilität auch die Integration in Fuhrparkflotten hemmen. So wurde von den meisten Interessenten die mangelnde Fahrzeugverfügbarkeit in der Größenklasse ab 3,5t angeführt. In der Praxis werden in diesem Bereich bislang individuelle Einzelumbauten eingesetzt, aber auch hier kommt es immer wieder zu Lieferengpässen und Schwierigkeiten auf Grund der mangelnden Komponentenverfügbarkeit. Fehlende Anreizsysteme bei der flächendeckenden Einführung von Elektrofahrzeugen im Nutzfahrzeug- und gewerblichen Sektor wurden ebenfalls diskutiert. Die Vertreter der KMU mahnten das Fehlen positiver Anreizsysteme statt der bisherigen Incentivierung der Elektromobilität über Restriktionen und Einfahrtverbote an. Hier sei in Zukunft ein stärkeres Engagement der kommunalen und Landesbehörden für die Einführung der Elektromobilität in den Städten gefragt.
Aus den Erfahrungen des Projektes eMobility-Scout aber auch aus den Gesprächen mit den Teilnehmern der Veranstaltung wurde deutlich, dass die Einführung von E-Fahrzeugen in betriebliche Flotten ein sehr individueller Prozess ist. Die Unternehmen bedürfen einer umfassenden Beratung zum spezifischen Bedarf im eigenen Unternehmen zu Themen wie zum Beispiel Größenklasse, Fahrzeugverfügbarkeit, Reichweite, Nutzung von Ladeinfrastruktur, Lade- und Lastmanagement Wirtschaftlichkeit etc. Diese Unterstützung anzubieten und die Erfahrungen aus der Projektlaufzeit weiterzugeben war ein Ziel der Roadshow.
Hier finden Sie einige Präsentationen zur Veranstaltung:
- eMobility-Scout: Projektüberblick
- DLR, Programm IKT EM III
- BVG, User Story – Schritt für Schritt zum geladenen E-Fuhrpark
- Dr. Boesche, Rechtliche Rahmenbedingungen
Die Abschlussbroschüre des Projektes „Der Weg zum elektrischen Fuhrpark von morgen“ können Sie hier herunterladen (PDF).
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