Nidec stellt kleinere Versionen seiner Elektro-Achse vor
Der japanische Elektromotoren-Hersteller Nidec stellt zwei neue Versionen seiner E-Achse vor. Neben der 2018 präsentierten Version mit 150 kW Leistung kommen nun Varianten mit 100 und 70 kW hinzu. Allen gemein ist, dass sie E-Maschine, Getriebe und Umrichter kombinieren.
Im Gegensatz zur Ursprungsvariante, die 83 kg wiegt, bringen die beiden neuen, etwas leistungsschwächeren Varianten 54,5 bzw. 48 kg auf die Waage. Nidec adressiert dank der erweiterten Palette an E-Antrieben nun die Segmente A, B, und C sowie allradbetriebene Autos im D-Segment. „Mit diesen drei Modellen decken wir 90 bis 95 Prozent des Pkw-Markts ab“, gibt sich Dr. Kazuya Hayafune, Chef-Ingenieur der Automotive Division des Unternehmens, zufrieden.
Als erster OEM hat übrigens der chinesische Hersteller GAC die vollintegrierte E-Achse mit 150 kW im großen Stil geordert. Sie soll in GACs Debütstromer Aion S verbaut werden, der im Mai auf den chinesischen Markt kommt.
Apropos China: Im Februar wurden Nidecs Pläne bekannt, wonach die Produktionskapazitäten des Unternehmens in China verdoppelt werden sollen. Der japanische Elektromotoren-Hersteller wird vor diesem Hintergrund zusätzlich zu einer im Bau befindlichen Fabrik in der Provinz Zhejiang 20 bis 30 Mrd Yen (160 bis 240 Mio Euro) in den Bau einer zweiten Fertigungsstätte für Traktionsmotoren investieren. Die erste Fabrik soll im Mai in Betrieb gehen, die zweite im Jahr 2020. Interessanterweise kündigte das japanische Wirtschaftsblatt „Nikkei“ schon im Februar an, dass Nidec in der zweiten Fabrik Motoren herstellen will, die etwa 30 Prozent kleiner sind als die aus der ersten Stätte. Das passt: Jetzt wissen wir auch, um welche Elektroachs-Varianten es sich dabei konkret handelt.
Künftig will Nidec darüber hinaus auch europäische Marktteilnehmer als Kunden gewinnen. OEMs aus der ganzen Welt hätten bereits angefragt, teilte Nidec unlängst mit. Medienberichten zufolge erwägt das Unternehmen in diesem Zusammenhang auch den Bau einer Fabrik in Polen. Auch auf andere Weise versucht Nidec in Europa Fuß zu fassen: Bereits vor eineinhalb Jahren gaben die Japaner zusammen mit dem PSA-Konzern die Gründung eines 220 Mio Euro schweren Joint Ventures für Traktionsmotoren bekannt. Das Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in der Nähe von Paris hat die Aufgabe, Elektromotoren für die PSA-Marken Peugeot, Citroën, DS, Opel und Vauxhall zu entwickeln, zu produzieren und zu verkaufen.
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