Panasonic soll Bau von 2170er Zellen in Japan erwägen
Panasonic könnte noch in diesem Geschäftsjahr eine seiner Batteriefabriken im heimischen Japan aufrüsten, um dort neben den 18650er Batteriezellen für das Tesla Model S und Model X künftig auch die neueren 2170er Zellen für das Model 3 zu produzieren.
Die Produktionslinien würden hierfür nur geringfügige Änderungen benötigen, so Reuters unter Berufung auf Insider. Panasonic sagte in einer Erklärung, dass zurzeit noch nichts entschieden wurde. Hintergrund für die Erwägungen ist, dass der Ausbau der Produktionskapazitäten für 2170er Zellen in der Gigafactory 1 in Nevada ins Stocken geraten ist und die Produktion des Tesla Model 3 beeinträchtigt.
Zur Einordnung: Panasonic, bis dato exklusiver Batteriezellenlieferant von Tesla, produziert Zellen für dessen Fahrzeuge sowohl in der Gigafactory 1 als auch in zwei Werken in Japan. Während in dem US-Werk die neueren 2170er Zellen vom Band laufen, kümmern sich die japanischen Werke um Nachschub bei den zylindrischen 18650er Zellen für das Model S und Model X.
Publik geworden ist ein potenzieller Batterieengpass in der Gigafactory vor zwei Wochen durch einen Bericht des japanischen Wirtschaftsblatts „Nikkei“. Darin hieß es, Panasonic und Tesla wollten interne Pläne, die Produktionskapazitäten für Batteriezellen in der Gigafactory 1 von 35 auf 54 GWh zu erhöhen, wegen finanzieller Probleme bei Tesla und Unsicherheiten bezüglich der künftigen Nachfrage auf Eis legen. Während Panasonic darauf mit dem Statement reagierte, dass man bis Ende März 2019 in der Gigafactory 1 eine Batterieproduktionskapazität von 35 GWh aufgebaut habe, schrieb Tesla-Chef Elon Musk auf Twitter kurz darauf, dass die Zellproduktion in der Fabrik bisher nur mit einer realen Kapazität von etwa 24 GWh pro Jahr laufe und dadurch bereits seit Juli die Produktion des Tesla Model 3 beeinträchtigt werde. Und: Tesla werde kein Geld in einen weiteren Ausbau der Kapazitäten investieren, bis mit den bisherigen Produktionslinien das angestrebte Volumen von 35 GWh erreicht sei.
Damit widersprach der Tesla-Chef in Teilen der Darstellung von Panasonic. Vor diesem Hintergrund würde es ins Bild passen, wenn die Japaner nun zur Entspannung der Situation und zusätzlich zur Anstengung, die Anlagen in der Gigafactory vollständig zum Laufen zu bringen, weitere Kapazitäten in Japan schaffen würden.
reuters.com
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