Daimler-Marke Smart steht in Nordamerika vor dem Aus

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Daimler beendet mit Ablauf des aktuellen Modelljahres den Verkauf des Smarts in den USA und Kanada, wo der Kleinwagen seit 2017 nur noch mit E-Antrieb angeboten wird. Außerdem wird Smart-Chefin Katrin Adt zum 1. Juli eine neue Führungsposition innerhalb des Konzerns übernehmen.

Smarts Rückzug aus Nordamerika verkünden mehrere Medien unter Berufung auf eine Erklärung von Mercedes-Benz. Als Gründe werden schlechte Verkaufszahlen und hohe Kosten für die Anpassung des Smart an US-Vorschriften genannt. Seit September 2017 bietet Daimler in den USA und Kanada nur noch Elektro-Smarts an. Doch die stehen wie zuvor schon ihre benzinbetriebenen Pendants nun vor dem Aus. Ersatzteile und Wartung sollen dem Autobauer zufolge aber weiter gewährleistet sein.

Die Verkaufszahlen von Smart sind in den USA in der Tat dürftig: Im März gingen gerade einmal 90 Exemplare weg. Im gesamten Jahr 2018 waren es nur 1.276 Stück – ein Einbruch um 58 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kleinwagen haben es in den Vereinigten Staaten im Moment grundsätzlich schwer, unabhängig vom Hersteller. Für Daimler ist das ein schwacher Trost. Die Schwaben haben nun die Konsequenzen gezogen und kündigen an, nächstes Jahr mit dem E-SUV EQC auf dem amerikanischen E-Auto-Markt angreifen zu wollen.

Unterdessen hat Daimler mitgeteilt, dass Smart-Chefin Katrin Adt zum 1. Juli 2019 Leiterin des neu geschaffenen Bereichs Mercedes-Benz Cars Own Retail Europa (Pkw und Vans) wird. Adt hatte erst im Herbst 2018 die Leitung der Marke Smart übernommen, die nun aber wie berichtet in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Hersteller Geely eingebracht und künftig von China aus geführt werden soll. Die Gründung des neuen Joint Ventures wird laut „auto motor und sport“ derzeit unter Regie von Smart-Marketingchef Daniel Lescow vorbereitet. Nach derzeitigen Planungen soll das Gemeinschaftsunternehmen im Herbst final aufgesetzt sein. Bis dahin werden auch die sechs Geschäftsführer berufen sein, die das neue Unternehmen leiten.
automobilwoche.de, handelsblatt.com (beide US-Rückzug), daimler.com (Katrin Adt), auto-motor-und-sport.de (Daniel Lescow)

1 Kommentar

zu „Daimler-Marke Smart steht in Nordamerika vor dem Aus“
Thomas Wagner
02.05.2019 um 21:48
Dies wohl das Eingeständnis, dass die Marke Smart zumindest auf dem Nordamerikanischen Kontinent gescheitert ist :-( Das lässt nicht viel gutes erahnen, was die Zukunft von Smart, wie wir ihn, kennen betrifft !

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