PSA, Opel & Saft als Batteriezell-Konsortium im Gespräch
Die im Dezember 2018 angekündigte deutsch-französische Initiative zum Aufbau einer Batteriezell-Produktion wird offenbar konkret. Medienberichten zufolge haben die Wirtschaftsministerien beider Länder der EU-Kommission nun das erste Konsortium vorgeschlagen, das gefördert werden soll.
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Es handele sich um den französischen Autokonzern PSA mit seiner deutschen Tochter Opel sowie den französischen Batteriehersteller Saft, der zum Total-Konzern gehört. Geplant sei eine „großformatige und nachhaltige Batteriefertigung in Frankreich und Deutschland“, berichtet die „FAZ“, die unter Berufung auf Branchenkreise mutmaßt, dass das Opel-Komponentenwerk in Kaiserslautern einer der Orte werden könnte, an denen künftig die Batteriezellen produziert werden.
Die Zeitung zitiert folgendes Statement aus der von Frankreich und Deutschland eingereichten Absichtserklärung zur Förderung eines entsprechenden Konsortiums: „Wegen drängender und irreversibler strategischer Entscheidungen der Partner“ brauche man möglichst bald grünes Licht aus Brüssel für das Projekt. Aus dem Schreiben geht derweil nicht explizit hervor, um welche Fördersummen es geht und wo die Fertigung stattfinden soll. Diese Woche Donnerstag, also am 2. Mai, wollen sich Peter Altmaier und sein französischer Amtskollege Bruno Le Maire über das weitere Vorgehen austauschen.
Kurzer Rückblick: Im vergangenen November hatte Altmaier eine Milliarde Euro für den Aufbau einer Batteriezellfertigung in Aussicht gestellt. Im Februar folgte dann der dazugehörige Förderaufruf. Ziel ist nach Aussage des BMWi, gemeinsam mit anderen europäischen Staaten einen Verbund zur Herstellung von Batteriezellen der neuesten Generationen zu schmieden. „Wir brauchen in Deutschland und Europa eine wettbewerbsfähige, innovative und umweltschonende Batteriezellfertigung. Eigenes Know-how zu diesem Teil der Wertschöpfungskette ist für den künftigen Markterfolg unserer Unternehmen entscheidend. Deshalb werden wir die unternehmerischen Initiativen flankieren“, sagte der Wirtschaftsminister dazu. Auch die französische Regierung hat vor geraumere Zeit zugesagt, 700 Mio Euro beizusteuern.
Rund 30 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Batteriezellen will Altmaier bekanntlich bis 2030 aus deutscher und europäischer Produktion beliefern. Doch was heißt das eigentlich in Fabriken? Peter Schwierz hat für die Vision des Bundeswirtschaftsministers mal eine Beispielrechnung aufgemacht. Und wer sind die entscheidenden Akteure in Frankreich und wo könnte dort ein entsprechendes Werk entstehen? Hierzu lieferte Cora Werwitzke kürzlich bei uns einen Überblick.
Update 02.05.2019: Im Rahmen einer Pressekonferenz haben der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier und sein französischer Kollege Bruno Le Maire nun das Gerücht bestätigt, wonach der PSA-Konzern und der Batteriehersteller Saft ein europäisches Konsortium für die Produktion von Batteriezellen voranbringen wollen. Die EU-Kommission habe erlaubt, dass die Batteriezellenfertigung in Europa mit bis zu 1,2 Milliarden Euro gefördert werden kann.
faz.net, spiegel.de, automobilwoche.de (Update)
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