VW liebäugelt mit Aufbau eines E-Tretroller-Sharings
Volkswagen bereitet angeblich den Einstieg in das Vermietgeschäft mit elektrischen Tretrollern vor. Der Automobilkonzern habe einen Dienstleister mit der Aufgabe betraut, bereits E-Scooter mit den Logo seiner Plattform „We Share“ für einen Testbetrieb zu bekleben.
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Das will das „Handelsblatt“ von mit dem Projekt betrauten Personen erfahren haben. Der Anbieter aus Dortmund kümmere sich auch um die Beschaffung und biete Software für das Geschäft an. Volkswagen hat dem Bericht zufolge bestätigt, dass konkrete Projekte zur Mikromobilität in Arbeit sind und das weitere Vorgehen aktuell mit möglichen Partnern geprüft wird. Derzeit gebe es allerdings noch keine Entscheidung. Auch wolle man keine Details zu einem Testbetrieb verraten.
Klar ist aber offenbar, dass eher fremd- als eigenproduzierte E-Scooter zum Einsatz kommen sollen: Die Modelle für „We Share“ sollen laut „Handelsblatt“ vom amerikanischen Hersteller Segway produziert werden, der sich seit 2015 in Besitz der chinesischen Firma Ninebot befindet. Dabei hatte sich Volkswagen erst im März auf dem Genfer Autosalon als Hersteller von Mikromobilitätskonzepten in Szene gesetzt. Auf der Messe zeigten die Wolfsburger den zweirädrigen E-Scooter Streetmate und den als „Last-Mile-Surfer“ bezeichneten dreirädrigen Cityskater. Während Erster bis zu 45 km/h schnell wird, ist Letzterer auf bis zu 20 km/h ausgelegt. Jedoch betonte VW, dass es sich bei beiden Modellen um Studien handele. Folglich gibt es auch noch keine Anhaltspunkte zu Produktionszeitplan oder künftigen Preisen.
Volkswagen ist unterdessen nicht der einzige Autobauer, der mit dem E-Tretroller-Markt liebäugelt. Auch BMW und Daimler planen nach dem Zusammenschluss ihrer Mobilitätsdienste via Daimler-Tochter MyTaxi den Aufbau eines entsprechenden Diensts namens Hive. Im Rahmen eines Pilotprojekts ist das Angebot im April testweise in Hamburg und München an den Start gegangen. Kurz zuvor teilte Seat mit, bereits mehr als 5.000 Exemplare des zusammen mit Segway entwickelten E-Tretrollers eXS verkauft und eine strategische Kooperation mit dem Startup UFO abgeschlossen zu haben, um 530 der E-Tretroller in Madrid via App der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und auch Ford will im Geschäft als Sharing-Anbieter für E-Tretroller mitmischen: Im November letzten Jahres vermeldete Ford die Übernahme von Spin, einem Sharing-Anbieter für elektrische Tretroller aus San Francisco. In nicht weniger als 100 US-Städten sollen die E-Tretroller ausgerollt werden.
Offiziell sind E-Tretroller hierzulande auf öffentlichen Straßen noch immer verboten. Am 17. Mai stimmt der Bundesrat voraussichtlich über die Anfang April vom Bundeskabinett abgesegnete „Verordnung für Elektrokleinstfahrzeuge“ ab. Sollte das Votum positiv ausfallen, wären E-Tretroller dann endlich auch auf deutschen Straßen erlaubt.
Update 07.05.2019: Die „Welt“ will nun erfahren haben, dass Volkswagen für den Bau des ersten Elektro-Scooters der Marke VW eine Kooperation mit dem chinesischen Startup NIU eingehen will. Gemeinsam soll der auf dem Genfer Autosalon vorgestellte „Streetmate“ produziert werden. Mit dem X2City hat BMW bereits einen E-Tretroller auf dem Markt. Der Verkauf startete bereits Anfang Februar zum Preis von 2.399 Euro. Mit 20 km/h ist dieses Modell jedoch deutlich langsamer als der Streetmate.
handelsblatt.com, welt.de (Update)
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