Aus für Entwicklungskooperation von Airbus und Siemens
Airbus und Siemens werden ihre 2016 gestartete Entwicklungskooperation für hybrid-elektrische Flugzeugantriebe offenbar vorzeitig beenden. Die bisherige exklusiven Entwicklungskooperation soll nun in ein Lieferantenverhältnis von Siemens zu Airbus überführt werden.
Das bestätigte ein Siemens-Sprecher gegenüber „Welt Online“. Demnach wurden „die vereinbarten Ziele ein Jahr schneller als erwartet erreicht, so dass jetzt eine frühere Trennung erfolgt“. Das überraschende Aus soll deshalb bereits zum Jahresende kommen.
Verkündet wurde diese Neuigkeit bei einem Luftfahrt-Symposium namens „Ambition 2050” in der Nähe von München. Eine zu diesem Anlass von Airbus veröffentlichte Pressemitteilung erwähnt den Sachverhalt allerdings nur sehr versteckt, wenn es heißt: „Die bisher erzielten Ergebnisse ebnen den Weg in die Zukunft des Hybrid-Elektroflugs. Wir sind sicher, dass Siemens eAircraft auch in Zukunft ein enger Partner von Airbus sein wird.“
„Welt Online“ führt unter Berufung auf Branchenkenner übrigens mögliche weitere bzw. andere Gründe für die Trennung auf. So könnte sie mit dem Führungswechsel bei Airbus zusammenhängen, nachdem Guillaume Faury auf den Platz von Tom Enders vorgerückt ist. Zudem gibt es dem Bericht zufolge Neubesetzungen in Airbus‘ Technikressort.
Der Start der Entwicklungskooperation beider Konzerne datiert von April 2016. Seinerzeit vereinbarte das Duo, bis zum Jahr 2020 die technische Machbarkeit verschiedener hybrid-elektrischer Flugzeugantriebssysteme nachweisen zu wollen. Airbus-Chef Tom Enders gab sich damals überzeugt davon, dass bis 2030 Hybridantriebe für mittlere Maschinengrößen bereitstehen würden.
Eineinhalb Jahre später kündigten Siemens und Airbus dann zusammen mit Rolls-Royce an, bis 2020 erstmals ein 100-sitziges Regionalflugzeug namens E-Fan X mit einem hybrid-elektrischen Antriebsstrang auszurüsten. Als fliegende Versuchsplattform sollte eine vierstrahlige BAe 146 dienen. Darüber, was aus dem Projekt wird, liegen keine Informationen vor.
welt.de, airbus.com
0 Kommentare