Volkswagen: Werksumbau in Zwickau „voll im Zeitplan“
Die Transformation des Standorts Zwickau zum reinen Elektroauto-Werk liegt laut Volkswagen voll im Zeitplan. Mehr als 200 Vorserien-Fahrzeuge des ID.3 seien bereits gefertigt worden. Die ersten Serienfahrzeuge sollen wie geplant Ende 2019 vom Band rollen.
Am Thema ID.3 kommt diese Woche keiner vorbei, denn das erste Modell von VWs neuer vollelektrischen ID.-Familie ist seit zwei Tagen vorbestellbar. Zu diesem Anlass haben die Wolfsburger am Mittwoch eine viel beachtete Launch-Veranstaltung in Berlin abgehalten, in deren Rahmen VW-Vorstand Jürgen Stackmann mit unserem Chefredakteur Peter Schwierz übrigens auch über die elektromobile Markteroberung des Autokonzerns gesprochen hat:
Stackmann betont im Video u.a., welchen Kraftakt die Marke gerade hinlegt. Das gilt besonders für die Umrüstung des VW-Werks in Zwickau, in dem zurzeit 7.700 Mitarbeiter – darunter 3.000 Produktionsmitarbeiter – beschäftigt sind. Ab Ende 2020 sollen dort ausschließlich Elektroautos auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens MEB gebaut werden – bis zu 1.500 Fahrzeuge pro Tag für Volkswagen und weitere Konzernmarken. Pro Jahr wollen die Wolfsburger so auf eine Produktionskapazität von 330.000 Fahrzeugen per annum kommen.
Wie VW jetzt meldet, ist die erste Phase des Umbaus in Zwickau erfolgreich absolviert worden. So sei etwa die Hälfte der 1.500 neuen Roboter im Karosseriebau bereits in Betrieb. Die Lackiererei werde aktuell erweitert und in der Fahrzeug-Endmontage soll der Umbau der ersten Fertigungslinie planmäßig im Sommer starten. In einer früheren Mitteilung präzisierte das Unternehmen bereits, dass besagte erste Linie dann zum voraussichtlichen Produktionsstart des ID.3 im November 2019 umgerüstet sein werde. Die zweite Linie solle bis Ende 2020 umgestellt und dann auch gleich in Betrieb genommen werden.
Neuigkeiten gibt es auch bei der Bildungsoffensive für die Beschäftigten: Rund 2.800 der knapp 8.000 Mitarbeiter wurden laut dem Autobauer bereits geschult. Während die Beschäftigung – Stand November – „weitgehend stabil“ bleiben soll, müssen sich die Angestellten auf neue Aufgaben einstellen, da sich die Fertigung im Hinblick auf mehr Automatisierung und Vernetzung (Stichwort: Industrie 4.0) stark verändern wird. Ein groß angelegtes Qualifizierungsprogramm soll dabei helfen:
https://www.youtube.com/watch?v=DtkNS9mT8ts
Davon unabhängig kündigt VW an, in den nächsten 18 Monaten die Ladeinfrastruktur in Zwickau von jetzt 36 Ladepunkten im und am Werk auf rund 180 Ladepunkte ausbauen zu wollen.
Zum Hintergrund: Zwickau ist Volkswagens erster Standort, der komplett vom Verbrennungsmotor auf Elektromobilität umgestellt wird. Um die von den Wolfsburgern angepeilte Marke von einer Million E-Autos pro Jahr ab 2025 zu erreichen, müssen etliche Werke im konzerneigenen weltweiten Produktionsverbund nachziehen – und zwar zügig. Im November bestätigte das Unternehmen, dass in Deutschland auch die Standorte Emden und Hannover auf die Herstellung von Elektrofahrzeugen umgestellt werden. Werke wie die in Wolfsburg, Kassel und Braunschweig tragen – wie von uns hier zusammengefasst – zudem Komponenten zu Volkswagens Elektroautobau bei.
automobilwoche.de, volkswagen-newsroom.com, volkswagen-newsroom.com (Mitarbeiterqualifizierung)
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