VW setzt bei Zellfertigung wohl auf Northvolt als Partner

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Der Partner für den von Volkswagen nun beschlossenen Einstieg in die Massenproduktion von Batteriezellen für Elektroautos wird offenbar nicht wie vermutet der südkoreanische Hersteller SK Innovation sein. Die Rede ist vielmehr vom schwedischen Startup Northvolt.

Das geht aus einem Bericht des „Handelsblatt“ hervor. Volkswagen werde seine im März geschlossene Kooperation mit Northvolt im Bereich Batterieforschung erweitern, um eine gemeinsame Produktion zu errichten. Diese Zusammenarbeit firmiert aktuell unter der Bezeichnung European Battery Union (EBU) und soll – Stand März – Anfang 2020 starten.

Laut Konzernkreisen plant VW zudem den Einstieg bei Northvolt in Form einer Minderheitsbeteiligung. Später sei auch ein Joint Venture avisiert. Weiter berichtet das Wirtschaftsblatt, dass in dem geplanten Werk in Salzgitter jährlich Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von knapp zwölf Gigawattstunden gefertigt werden sollen. Bei steigender Nachfrage könne die Kapazität auf jährlich rund 30 GWh erweitert werden, doch zunächst einmal müsse die Produktion stabil anlaufen.

Skeptiker dürften bemängeln, dass Northvolt selbst noch keine eigene Produktion im Regelbetrieb hat. Das vom ehemaligen Tesla-Manager Peter Carlsson geleitete Startup plant aber die Errichtung eines Batteriezellenwerks im schwedischen Skellefteå. Bis Mitte des Jahres will das Unternehmen zum Bau der Produktionsstätte rund 1,6 von insgesamt vier Milliarden Euro generiert haben. Zurzeit beschäftigt die vor drei Jahren gegründete Firma gerade einmal 200 Mitarbeiter.

Volkswagen plant bekanntlich die Elektrifizierung seiner Produktpalette im großen Stil. Über die Kooperation mit Northvolt könnten die Wolfsburger zunächst knapp zehn Prozent, in einer späteren Ausbaustufe rund 20 Prozent ihres Bedarfs decken. So wird jedenfalls Betriebsratschef Bernd Osterloh im oben genannten Bericht zitiert. Der Bezug von Zellen aus Asien wird also zwangsläufig im großen Stil weitergehen.

Exklusiv ist die Vereinbarung zwischen den Schweden und VW unterdessen nicht. Wie Reuters unter Berufung auf frühere Angaben von Northvolt berichtet, hat das Unternehmen schon etwa die Hälfte seiner insgesamt bis 2023 geplanten 32 Gigawatt Kapazität verkauft. Zum Kreis der Kooperationspartner gehören etwa Vattenfall, ABB und im Forschungsbereich auch BMW.

Unabhängig davon passt zu den Neuigkeiten der gestrige Bericht, wonach Volkswagens schwedische Nutzfahrzeug-Marke Scania bereits einen Vertrag mit Northvolt zur Belieferung mit Batteriezellen für Elektrofahrzeuge geschlossen haben soll. Scania-Chef Henrik Henriksson wird in dem Artikel auch dahingehend zitiert, dass sich die Marke im Gespräch über eine finanzielle Beteiligung an Northvolt befinde.
handelsblatt.com (Paywall)

4 Kommentare

zu „VW setzt bei Zellfertigung wohl auf Northvolt als Partner“
Andreas
15.05.2019 um 19:24
Das ist aber erstaunlich riskant, dass VW mit einem Startup statt einem der großen Hersteller partnert. Batterieforschung braucht viele erfahrene und clevere Leute und viel Geld. Was hat denn Northvolt technisch drauf, dass SK Innovation nicht hat, um diese Differenz in Größe und Erfahrung wett zu machen?
Octavian Schatz
16.05.2019 um 09:54
Genau das habe ich mich auch gefragt. Wenn das nicht mal grandios in die Hose geht... Wo Herr Dieß doch unlängst vollmundig verkündet hat, dass man Tesla besiegen werde.
Frank
16.05.2019 um 19:00
Die haben bei VW immer ein Auge auf einen neuen Zulieferer, den sie ausquetschen können. Alte Masche wie hinlänglich in der Zulieferindustrie bekannt. Da ist nix auf Augenhöhe. Hoffentlich merken die Schweden das noch rechtzeitig.
Didier
17.05.2019 um 08:27
... geplant ist wohl die Übernahme von Northvolt. Mit Scania ist man in der Region bereits vertreten. Und bei Northvolt kann man auch gut eine Partnerschaft zwischen EU-Ländern gründen und sich schöne Zuschüsse aus EU-Mitteln verschaffen ...

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