Tesla stößt weitere Initiative zur Kostensenkung an

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Unternehmenschef Elon Musk hat sich in einer E-Mail an die Mitarbeiter zur finanziellen Lage von Tesla geäußert – und eine neue Kostensparinitiative angekündigt. Derweil verliert Tesla einen weiteren hochrangigen Manager: Kommunikationschef Dave Arnold verlässt das Unternehmen.

Teslas vor Kurzem vorgelegter Geschäftsbericht für das 1. Quartal dokumentiert den Rückgang von liquiden Mitteln ebenso wie einen hohen Verlust zwischen Januar und März. Nach zwei Quartalsgewinnen stand in Q1 unter dem Strich wieder ein Minus von rund 700 Mio Dollar. Außerdem konnte das Unternehmen mit einem Umsatz von 4,5 Milliarden Dollar auch nicht an die Rekordwerte der Vorquartale (6,8 und 7,2 Mrd Dollar) anknüpfen.

Musk äußerte sich nun zum Liquiditätspolster, das durch die fällige Rückzahlung einer Anleihe jüngst auf 2,2 Mrd Dollar zusammengeschrumpft ist: „Das ist viel Geld, gibt uns aber eigentlich nur etwa 10 Monate bei der Q1-Verbrennungsrate, um den Break-even zu erreichen!“, teilt er in der E-Mail mit. Deshalb schwört er die Belegschaft auf eine neuerliche Kostensenkungsinitiative ein. Er und der neue Finanzchef Zach Kirkhorn würden alle zukünftigen Ausgaben auf den Prüfstand stellen, um Kosten zu senken. „Das ist Hardcore, aber es ist der einzige Weg für Tesla, finanziell nachhaltig zu werden und unser Ziel zu erreichen, die Welt umweltfreundlich zu gestalten“, fügt Musk hinzu.

Es ist nicht das erste Mal, dass Musk unternehmensweite Anstrengungen zur Kostensenkung fordert. Bereits vergangenes Jahr – nachdem Tesla erstmals eine Model-3-Produktionsrate von 1.000 Einheiten pro Tag erreicht hatte – richtete Musk seinen Fokus auf die Kosten und ermutigte alle, Beiträge zur Kostensenkung zu leisten. Außerdem hatte Tesla Anfang des Jahres etliche Jobs abgebaut – allen voran in der Produktion von Model S und Model X. Konkret kündigten die Kalifornier an, dass rund sieben Prozent der Vollzeitstellen gestrichen werden müssten, um die Kosten weiter zu senken.

Jüngste Maßnahme zur finanziellen Stabilisierung des Unternehmens war außerdem eine massive Kapitalerhöhung in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar, die Tesla Anfang dieses Monats abschloss. Denn die Geschäftsaussichten sind zumindest kurzfristig nicht rosig: Auch im zweiten Quartal erwartet Musk einen Verlust, will aber zumindest die Auslieferungen von 63.000 Fahrzeugen (Q1) auf 90.000 bis 100.000 steigern. Für das Gesamtjahr bleiben die Kalifornier bei ihrer optimistischen Prognose von 360.000 bis 400.000 Auslieferungen – und rechnen im dritten und vierten Quartal dann wieder mit entsprechenden Gewinnen.

Unabhängig davon ist publik geworden, dass mit Kommunikationschef Dave Arnold die nächste Führungskraft ihren Hut nimmt. Arnold war nur zweieinhalb Jahre bei Tesla und wird die Kalifornier im Juni verlassen. Beerbt wird er von Keely Sulprizio.
teslamag.de (Kosteneinsparung), automobilwoche.de (Arnold)

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