Sixt startet Carsharing-Angebot in München
Das Carsharing-Angebot Sixt Share ist – nach Berlin und Hamburg – nun auch in München verfügbar. Zunächst startet Sixt in der bayerischen Landeshauptstadt mit einer Flotten von rund 700 Fahrzeugen. Allerdings ist nur ein kleiner Teil des Fuhrparks elektrischer Natur.
Das rund 80 Quadratkilometer große Münchener Geschäftsgebiet erstreckt sich von Milbertshofen bis Solln und von Pasing bis Bogenhausen. Auch die Fahrt von und zum Flughafen ist ab sofort möglich, genauso ist das Forschungszentrum Garching Teil des Geschäftsgebiets von Sixt Share.
Wie in Berlin und Hamburg bietet Sixt auch in München rein elektrische Fahrzeuge zur Kurzzeitmiete an. Zum Einsatz kommen Elektroautos des Typs Renault Zoe. Einen genauen Anteil der Stromer in der Münchner Flotte nennt Sixt nicht. Ein Blick in die App zeigt jedoch auf, dass der Elektro-Anteil nicht gerade hoch sein kann, wie die nachfolgende Ansicht mit aktiviertem Filter nach Antriebsart zeigt:
Sixt will den Anteil reiner Elektroautos auf 10 bis 20 Prozent erhöhen – immerhin. Man befinde sich bereits in Gesprächen mit verschiedenen Herstellern. Hybrid-Fahrzeuge sind derzeit noch nicht Teil der Flotte. Auf Nachfrage von electrive.net teilte Sixt mit, dass man sich derzeit nur auf konventionelle und rein elektrische Fahrzeuge beschränke. Eine Ausweitung auf Hybrid-Pkw sei aber langfristig nicht ausgeschlossen.
Pro Minute ruft Sixt für den Renault Zoe in München übrigens 0,29 Euro auf. Das Tagesmaximum ist bei 59 Euro gedeckelt. Kunden können die Sixt-Fahrzeuge aber auch über mehrere Tage anmieten, maximal jedoch für 27 Tage. Darin inkludiert sind bereits die Parkgebühren im Geschäftsgebiet, Versicherung und Haftpflicht. Bis zu 200 Kilometer an Fahrstrecke sind ebenfalls im Preis enthalten. Wer mehr fährt, der zahlt pro zusätzlichem Kilometer 0,34 Euro.
Um die Ladevorgänge müssen sich Sixt-Kunden übrigens nicht kümmern. Das Laden übernimmt Sixt selbst. Hierfür genügt es, das Auto im Geschäftsgebiet abzustellen. Sixt nutzt die öffentliche Ladeinfrastruktur zum Laden der Fahrzeuge. Anders als in München und Hamburg verhält es sich in Berlin: Zwar wird auch dort die öffentliche Infrastruktur genutzt, aber nicht ausschließlich. Auch das Startup Chargery, an dem sich Sixt im November 2018 beteiligt hatte, schaut mit seinen Akku-Anhängern vorbei und lädt leere Batterien wieder auf. Künftig will Sixt es seinen Kunden auch ermöglichen, das Fahrzeug selbst zu laden. Ähnlich läuft es bei ShareNow bereits.
Mit Sixt Ride wird darüber hinaus ein weiterer Dienst in München angeboten. Dahinter verbirgt sich die Vermittlung von Taxi-, Fahr- oder Transferdiensten. In Deutschland setzt Sixt explizit auf das Taxigewerbe. Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei aber nicht um einen Ridesharing-Dienst. Fahrten werden also nicht geteilt. In München vermittelt Sixt Ride auch elektrische Taxis. So fallen u.a. die zehn Jaguar I-Pace darunter. Explizit ausgewählt werden können diese aber nicht.
Fakt ist: Der Autovermieter Sixt wandelt sich – ähnlich wie die Autohersteller – immer stärker zum Mobilitätsanbieter mit mehreren Standbeinen. Kurz zur Vorgeschichte: Im Januar 2018 wurde bekannt, dass BMW alle Anteile von Sixt am bis dato gemeinsam betriebenen Carsharing DriveNow übernehmen wird, um DriveNow anschließend mit Car2go zu verheiraten, was denn auch vollzogen worden ist. Zu diesem Zeitpunkt kamen auch erste Gerüchte auf, wonach Sixt ein eigenes Carsharing plant. Die 209 Mio Euro von BMW waren vermutlich die passende Anschubfinanzierung dafür.
sixt.com
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