EDF und Nuvve gründen Joint Venture mit V2G-Fokus
Électricité de France (EDF) hat zusammen mit dem V2G-Spezialisten Nuvve ein Joint Venture zur Entwicklung von Ladelösungen auf Basis von Vehicle-to-Grid-Technologien ins Leben gerufen. Angestrebt wird, ab diesen Jahr „mehrere hundert Terminals“ mit V2G-Funktion einzuführen.
Den Fokus legt das auf DREEV getaufte Gemeinschaftsunternehmen dabei auf EDFs europäische Hauptmärkte, die da wären: Frankreich, Belgien, Italien und Großbritannien. Zurückgreifen kann das Joint Venture auf eine von Nuvve bereits seit 2010 beständig weiterentwickelte V2G-Technologie. Als Kunden hat es vor allem Unternehmen und Kommunen im Auge, denn deren Elektroauto-Flotten können bei Nichtgebrauch ihren Strom sehr gut zur Energieversorgung von Gebäuden, Stadtteilen oder grundsätzlich des Netzes bereitstellen. Und das ist bekanntlich der Kern der V2G-Idee: Fahrzeuge zu einer aktiven Komponente im Netz zu machen.
Konkret bietet DREEV das smarte Management von Fahrzeugen auf der Basis von Netzsignalen an. Teil des Systems ist es, den durch die Bereitstellung von Energie geschaffenen Wert zu monetarisieren, sprich: den Kunden die Möglichkeit zu geben, sich entlohnen zu lassen. Vermarktet werden sollen die V2G-Lösungen des Joint Ventures vor allem via Izivia, einer 100-prozentigen EDF-Tochter mit Spezialialisierung auf die Errichtung von Ladeinfrastruktur.
Als Referenz kann DREEV bereits auf mehrere Projekte verweisen, etwa auf die Installation von V2G-Terminals auf dem Gelände der Firma Hotravail in der Region Bordeaux. Laut EDF nimmt das Unternehmen durch das System derzeit pro Fahrzeug und Monat bis zu 20 Euro ein. Außerdem arbeitet das Joint Venture aktuell an der Errichtung von V2G-Ladegeräten am Kernkraftwerk-Standort Civaux.
Neben diesen lokalen Projekten gaben EDF und Nuvve bereits Ende Oktober 2018 bekannt, in Großbritannien bis zu 1.500 V2G-Ladestationen bei Geschäftskunden von EDF installieren zu wollen. Für Nuvve handelt es sich nicht um das erste Projekt dieser Art in Großbritannien. Im Rahmen des sogenannten e4Futures-Vorhabens installieren die Kalifornier zusammen mit etlichen weiteren Partnern insgesamt 1.000 V2G-Ladepunkte. Außerdem hat das in San Diego ansässige Unternehmen bereits weltweit V2G-Projekte umgesetzt, darunter einen kommerziellen V2G-Hub in Dänemark, der seit zweieinhalb Jahren in Betrieb ist. Auch EDF ist auf dem Vehicle-to-Grid-Feld kein Neuling: Zusammen mit Renault testet der Energiekonzern im französischen Übersee-Départment La Réunion zum Beispiel ein Smart-Charging-Ökosystem mit 150 Fahrzeugen, bei dem V2G eine zentrale Rolle spielt.
Für DREEV-Geschäftsführer Eric Mevellec ist klar, dass mit den ersten kommerziellen Produkten der Anfang gemacht ist. „Wir greifen auf eine bewährte technische Lösung zurück – und jetzt müssen wir die Hindernisse für die breite kommerzielle Einführung beseitigen.“
edf.fr
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