Seat startet 2021 in China als reine Elektro-Marke

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Der Volkswagen-Konzern plant seine Elektro-Zukunft in China: Die spanische Tochter Seat schließt sich dem Joint Venture JAC-Volkswagen an und soll in den nächsten zwei bis drei Jahren auf dem chinesischen Markt starten. Später soll eine eigene Plattform für kleinere E-Autos von JAC und Seat folgen.

Das 2017 gegründete Gemeinschaftsunternehmen von Volkswagen und JAC konzentriert sich auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung reiner Batteriefahrzeuge. Das zum Joint Venture gehörende R&D-Center in Hefei, das im Jahr 2021 eröffnet werden soll, ist laut dem Konzern ein wichtiger Baustein, um künftige Mobilitätslösungen für den chinesischen Markt zu entwickeln. Außerdem werden dort auch Elektroautos und Komponenten mitentwickelt.

Davon soll künftig auch Seat profitieren: Nachdem im vergangenen Jahr bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet wurde, haben die Unternehmen jetzt eine verbindliche Vereinbarung getroffen. „Durch die enge Zusammenarbeit von Seat und JAC können wir auf dem weltgrößten Markt für Elektromobilität Synergien schaffen, die unsere Marktabdeckung deutlich vergrößern“, sagt VW-Chef Herbert Diess, der auch Vorsitzender des Seat-Aufsichtsrats ist, laut einer Mitteilung. „Gerade das Segment der kleineren E-Autos wächst rasant und bietet viel Potential.“ In dem Entwicklungszentrum wollen JAC und die spanische VW-Tochter unter anderem eine eigene Plattform für kleinere Elektroautos entwickeln. Die ersten Seat-Modelle aus chinesischer Produktion dürften auf JAC-Technologie basieren.

Für Seat ist es bereits der zweite Anlauf in China. Mit dem Leon FR hatte VW die Spanier 2012 schon einmal als Import-Marke im Reich der Mitte etablieren wollen. Das Unterfangen galt zwei Jahre später als gescheitert.

Zusammen mit JAC bietet VW bereits das Elektroauto E20X unter der Marke SOL an. Die Marke wurde explizit für den chinesischen Markt geschaffen. Bei dem Modell handelt es sich um einen nur moderat veränderten Ableger des JAC-Kompaktstromers iEV7S. Was der China-Start von Seat als Elektro-Marke für die Zukunft von SOL bedeutet, ist noch unklar.

Neben den neuen Elektromodellen arbeitet Volkswagen in Hefei, der Heimatstadt des Joint-Venture-Partners JAC, an neuen Mobilitätslösungen. In der Millionenmetropole sollen Anforderungen und Bedürfnisse an Mobilität in einer vollvernetzten Stadt getestet und smarte Mobilitätsangebote entwickelt werden. Die strategische Rahmenvereinbarung wurde von der Volkswagen Group China sowie des zugehörigen Mobilitätsunternehmens Mobility Asia gemeinsam mit JAC und der Stadt Hefei unterzeichnet.

„Volkswagen Group China überzeugt mit einer breiten Auswahl an Fahrzeugen bereits Millionen von chinesischen Kunden. Mit dieser Kooperation zeigen wir nun, dass wir stark daran arbeiten, auch im Bereich der smarten Mobilitätslösungen eine führende Rolle auf dem chinesischen Markt einzunehmen“, sagt Stephan Wöllenstein, CEO der Volkswagen Group China. Besonderer Fokus der Partnerschaft liegt auf der Entwicklung des autonomen Fahrens. Gemeinsam soll an autonomen Mobilitätsservices geforscht werden, darunter Self Driving Vehicles wie Robotaxis oder dem autonomen Flottenmanagement. Daneben umfasst die Smart-City-Partnerschaft Bereiche wie Ride-Hailing oder Carsharing. Insgesamt leben etwa acht Millionen Einwohner in der Stadt Hefei, die sich mit Hilfe des Projekts zu einer hochmodernen Smart City entwickeln soll.

Der chinesische Markt hat für Volkswagen eine besondere Bedeutung – wirtschaftlich als auch bei dem Ausbau der Elektromobilität. Die Wolfsburger sprechen schon von „ihrem zweiten Heimatmarkt“. Bis 2028 sollen mehr als die Hälfte der vom VW-Konzern geplanten 22 Millionen Elektroautos in China produziert werden. Ziel sei es, im Jahr 2025 rund 1,5 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge an die Kunden auszuliefern.
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